2,9 Mrd. Euro, so viel wie noch nie zuvor, gaben die Österreicher 2007 für Medikamente aus. Das "Aut-idem" Prinzip soll die Kosten senken.
Das Jahr 2007 brachte einen neuen Rekordwert, was die Kosten für Medikamente in Österreich betrifft, wie das Ö1-"Morgenjournal" berichtet. Insgesamt gaben Herr und Frau Österreicher 2,9 Milliarden Euro im letzten Jahr für Arzneimittel aus - so viel wie noch nie zuvor. Ein Rekordwert, der allerdings noch dieses Jahr übertroffen werden könnte, wie der Hauptverband der Sozialversicherungsträger prognostiziert. In Summe rechnet man 2008 mit einem weiteren Anstieg um drei Prozent, was Ausgaben von 3,1 Milliarden Euro bedeuten würden.
Menschen werden älter
Der Grund für diese Entwicklung liegt
darin, dass die Menschen immer älter werden und daher mehr Medikamente
benötigen. Auch würden die unterschiedlichsten Behandlungsformen immer
medikamentenintensiver werden und somit auch teurer.
Aut-idem als Abhilfe
Genau bei diesem Punkt soll Kdolskys "Aut-idem"-Prinzip
ansetzen. Indem der Arzt nur den Wirkstoff verschreibt und der Apotheker
schließlich selbst das billigste Arzneimittel wählen kann, sollen so die
Kosten deutlich gesenkt werden. Die Politik erwartet sich durch die neue
Regel Einsparungen von 35 Mio. Euro pro Jahr. Im Verband der
pharmazeutischen Industrie (Pharmig) beurteilt man diese Zahl äußerst
skeptisch.
Generalsekretär Jan Oliver Huber sagte gegenüber dem "Morgenjournal", es gehe hier nur um einen Austausch von Produkten. Die entsprechende - vom Hauptverband bei der ÖBIG in Auftrag gegebenen - Studie, die das Sparpotenzial belegen soll, sei bisher nicht vorgelegt worden. Aus dem Hauptverband hieß es dazu, die Studie sei noch nicht fertig.