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So lief der WEF-Gipfel

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WEF-Marathon für Politiker: Donnerstag Mittag wieder zu Ende.

Mit viel Stolz hat das offizielle Österreich das Weltwirtschaftsforum (WEF) eröffnet: Während in Wien 4.500 Polizisten gegen 450 Demonstranten im Einsatz waren, lud Bundespräsident Heinz Fischer am Dienstagabend 13 Regierungs- und Staatschefs, Außenminister und die WEF-Spitze zum Abendessen – bei Kalbsfilet wurden energiepolitische Themen diskutiert. Große Namen suchte man dabei vergeblich ... Die "Kapazunder" beim Gipfel kommen aus Slowenien, Ungarn, der Slowakei oder Kirgistan.

Am Mittwoch folgte die offizielle Eröffnung mit Kanzler Werner Faymann. "Die Beziehungen zwischen Europa und Zentralasien müssen gestärkt werden", gab Faymann die Richtung des Gipfels vor.

500 Teilnehmer
Doch was passiert wirklich hinter den abgeriegelten Mauern der Hofburg? Es geht um Energieversorgung, den arabischen Frühling und den Zukunftsmarkt Eurasien. Themen wie Energiefragen und Stresstests für Europa werden diskutiert. 500 Teilnehmer aus dem Donauraum und Mitteleuropa sind da, darunter 50 Regierungschefs, Minister und Spitzenmanager.

Bilaterale Treffen
Neben 20 Diskussionen gibt es unzählige Treffen. Im Halbstundentakt empfangen unsere Politiker Staatsgäste. Es gilt, Stimmung für profitable Wirtschaftsdeals zu machen. Außenminister Michael Spindelegger: "Das WEF ist eine wunderbare Gelegenheit für österreichische Unternehmen, Möglichkeiten des Exports und auch Arbeitsplätze in Österreich zu schaffen."

WEF-Gipfel in Wien

Donnerstag Mittag wird das Treffen nach eineinhalb Arbeitstagen beendet. Die Sperrzonen in der Innenstadt bleiben den ganzen Tag – ebenso wie die Grenzkontrollen bis heute Mitternacht.
 

Faymann: Brandrede für Atom-Ausstieg

Die Rede von Kanzler Faymann vor dem WEF für einen Atom-Ausstieg kam ausgerechnet beim ukrainischen Premier Mykola Asarow mehr als gut an. Asarow zeigte sich berührt, stürzte auf den Bundeskanzler zu – und lud ihn zu einem Besuch der Atomruine von Tschernobyl ein: "Das müssen sie gesehen haben!"

Zuvor hatte Faymann für den Atom-Ausstieg geworben – vor osteuropäischen Ländern, die großteils AKWs betreiben: "Die Katastrophe in Japan hat uns gezeigt, dass es notwendig ist, die nukleare Energieproduktion zu überdenken – mit dem Ziel, aus der Kernenergie auszusteigen." Österreich werde ab 2015 atomstromfrei.
 

Viel Polizei, aber nichts zu tun ...

Mehrere Tausend Polizisten im Einsatz, Grenzkontrollen, Sperrzonen: Die Polizei ging beim Gipfel auf Nummer sicher – und hatte nichts zu tun. Denn Krawalle und große Demos blieben aus – bei der Polizei herrschte Fadesse pur. Doch Einsatz ist Einsatz: So posierten einige Beamte als Fotomodels für Touristen, blätterten gemütlich in Gazetten beim Sichern der Hofburg oder bewachten zur Sicherheit eine Laterne – Hauptsache, es blieb ruhig.

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