FPÖ-Wahlkampffinale

Strache will Pröll "die Glatze polieren"

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Blaues Finale in St. Pölten: FPÖ will Absolute der ÖVP brechen.

Die FPÖ hat sich bei ihrer Wahlkampf-Schlussveranstaltung am Freitagabend in St. Pölten zuversichtlich gezeigt, die absolute Mehrheit der ÖVP in Niederösterreich zu brechen. "Die Zeichen stehen auf Veränderung, auf ein Ende der absoluten Macht der ÖVP", sagte Spitzenkandidatin Barbara Rosenkranz. Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache bezeichnete es als "notwendig, die arrogante, präpotente Allmacht der ÖVP zu brechen". Für die Nationalratswahl im Herbst gab er das Ziel aus, stärkste Kraft zu werden und die Mehrheit von Rot und Schwarz zu beenden. Die FPÖ sei "die einzige Alternative für einen Neubeginn in Österreich."

Landeshauptmann Erwin Pröll (V) habe "viel Butter am Kopf", die FPÖ wolle ihm am Sonntag "die Glatze polieren", polterte Strache. Die Missstände in Niederösterreich könne man nur aufklären und abstellen, wenn die Absolute fällt. Strache fühlt sich bei Pröll "ein bisschen" an den früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi erinnert. Er müsse immer wieder kandidieren, damit die ÖVP mit der Absoluten "die Leichen im Keller halten" könne. "Aber wenn der Papst zurücktreten kann, dann wird es auch möglich sein, die absolutistische Macht der ÖVP zu brechen", zeigte sich Strache zuversichtlich. Für ihn geht es dabei um mehr Demokratie und Bürgermitsprache.

Pröll und Frank Stronach sind für Strache "zwei eitle Gockel, denen es beiden nur um die eigene Egomanie geht". Aber wenn sich zwei streiten, "freut sich die Dritte" - in diesem Fall Rosenkranz, meinte der FPÖ-Chef. Nur wenn die FPÖ stärker werde, könne "die Ohnmacht überwunden" und den Bürgern die Macht zurückgegeben werden.

"Wir können uns die ÖVP nicht mehr leisten, auch finanziell", forderte Rosenkranz ebenso wie Strache neuerlich ein Ende der Spekulationen mit Steuergeld. Für den Bundesparteiobmann ist das "ein Verbrechen", für das es Konsequenzen geben müsse.

Strache und Rosenkranz zogen auch neuerlich gegen "Asylmissbrauch" und die Flüchtlinge in der Wiener Votivkirche vom Leder. Für Strache handelt es sich dabei um eine "rechtswidrige Kirchenbesetzung" von "rechtswidrig aufhältigen Personen", die das Land verlassen müssten. "So etwas würde es unter einem Bundeskanzler oder einem Innenminister Strache nicht geben." Rosenkranz kritisierte, dass sich der Staat hier "erpressbar" mache.

Der Bundesobmann und die Landesparteiobfrau bekräftigten auch die FPÖ-Forderung nach einer Wiedereinführung von Grenzkontrollen. Die Schengen-Grenze müsse zeitlich befristet immer wieder außer Kraft gesetzt werden, um die von ausländischen Banden importierte Kriminalität zu bekämpfen. Das sei rechtlich möglich.

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