Sex-Streit in Kärnten

Stronach-Affäre: Neue Liebes-SMS

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Die Rivalen Siegfried Schalli und Gerhard Köfer bekriegen sich weiter im Liebes-Streit.

Es war die große politische Bombe aus dem Süden: Seit Mittwoch versinkt das Team Stronach in Kärnten in einer Sex-Affäre . Kurzzeit-Landesparteichef Siegfried Schalli kündigte zu Wochenmitte seinen Austritt aus dem Landtagsklub an – und beschuldigte seinen internen Konkurrenten und Landesrat Gerhard Köfer, eine Affäre mit seiner Frau zu haben.

Schalli wurde sofort aus der Partei hinausgeschmissen, Köfer streitet ein Verhältnis ab, doch seit Mittwoch tauchen immer mehr Mails und SMS auf, welche die angebliche Affäre mit der Frau seines Rivalen thematisieren. Auch am Samstag wurden wieder neue SMS über den Landesrat öffentlich.

„Das sind alles glatte Lügen“, wehrt sich der beschuldigte Köfer gegenüber ÖSTERREICH.

Für die Landesgruppe ist der Streit existenzbedrohend. Mit dem Verlust des Mandats von Schalli hat man auch den Klubstatus verloren und damit den Anspruch auf Klub- und Parteienförderung, insgesamt 276.000 Euro pro Jahr.

Bundespartei will sich vorerst nicht einmischen
Die Bundespartei sah dem Kärntner Treiben bisher kommentarlos zu. Ein Sprecher erklärte am Samstag, dass man die weitere Entwicklung abwarten wolle.

Schalli: "Ich bin nicht so ein 
Werte-Wackelpudding"

ÖSTERREICH: Herr Schalli, Sie werfen Landesrat Gerhard Köfer ein Verhältnis mit Ihrer Frau vor?
Siegfried Schalli: Ja, am 9. August war er bei ihr, ist mit dem Dienstwagen vorgefahren. Er blieb eineinhalb Stunden in meiner Wohnung. Dafür gibt es Zeugen.

ÖSTERREICH: Und wie haben Sie davon erfahren?
Schalli: Meine Kinder fanden am Computer pornografische E-Mails. Absender war Köfer. Ich habe Köfers Lebensgefährtin alles sofort weitergeleitet.

ÖSTERREICH: Was stand denn in den Mails drin?
Schalli: Ersparen Sie mir Details. Nur so viel: „Morgen um 7 Uhr abends komme ich wieder und dann …“ Und so was lesen auch noch meine Kinder.

ÖSTERREICH: Und dann?
Schalli: Dann habe ich meine Frau rausgeworfen.

ÖSTERREICH: Und politisch? War es ein Fehler, zum Team Stronach zu wechseln?
Schalli: Nein, das war kein Fehler. Ich dachte aber, dass die Werte von Frank Stronach nicht nur für die Partei, sondern auch für die Mitglieder gelten. Aber ich musste sehen, dass ein gewisses Mitglied sich da nicht daran hält. Und dieses Mitglied dominiert jedoch die ganze Landespartei. Ich konnte dort einfach nicht mehr bleiben.

ÖSTERREICH: Man kann sich denken, wen Sie meinen. Wie stehen Sie nun zu ihm?
Schalli: Wie soll man zu jemandem stehen, der persönlich keine Werte hat? Ich bin nicht so ein Werte-Wackelpudding.

ÖSTERREICH: Nachdem Sie Köfer eine Affäre vorgeworfen haben, wurden Sie aus dem Team Stronach geworfen. ­Warum sind Sie nun zur FPÖ gewechselt?
Schalli: Weil dort anständige Menschen sind. Ich habe meine politische Heimat jetzt bei den Freiheitlichen gefunden.

ÖSTERREICH: Aber Sie können nicht in den Landtagsklub der FPÖ einziehen, das verbieten die Statuten …
Schalli: Das ist doch egal, ob ich nun Mitglied des Klubs oder nur assoziiert damit bin. Ich werde mit dem Freiheitlichen Klub zusammenarbeiten und mit ihm stimmen.



 

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