Start im Herbst fix

Stronach gründet eigene Partei

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Milliardär sorgte mit einem skurrilen Auftritt in der ZIB für Aufregung.

Nun ist es fix: Milliardär Frank Stronach wird eine neue Wirtschaftspartei gründen. Das kündigte der Magna-Gründer am Dienstag in ÖSTERREICH an: „Ich habe immer gesagt, für mich sind die Werte maßgebend. Die Werte beruhen auf Wahrheit, Transparenz und Fairness. Zusätzlich gibt es einen Ehrenkodex. Wenn Leute diesen Werten, meinen Grundprinzipien und dem Ehrenkodex zustimmen, würde ich eine Parteigründung unterstützen, mit meinen Erfahrungen und auch mit Geld“, so Stronach. Am Dienstagabend bekräftigte Stronach in der ZIB2 seinen Wunsch, eine Partei zu gründen, sorgte mit seinem skurrilen Auftritt aber auch für Kopfschütteln.

Skurriler Auftritt
Von Anfang an ließ Stronach Moderatorin Lou Lorenz kaum zu Wort kommen. In einem Monolog echauffierte er sich über die Bezeichung Wut-Bürger, denn er sei ein Mut-Bürger. Erst einmal in Rage geredet, war der Austro-Kanadier kaum mehr zu bremsen: "Ich bin Steuerzahler und ich verlange, dass ich hier das Recht habe, mich auszudrücken." Als Lorenz es weiter "wagt", Fragen zu stellen, antwortet Stronach schroff: "Sie wollen streiten mit mir?"

"EMS steht eigentlich für europäische Schuldenmacherei", führt Stronach weiter aus. Er bietet jedem Regierungsmitglied eine Wette an, dass von dem geliehen Geld, nie etwas zurückkommt. Zudem sei der ORF "Part des Systems, das verhindert, dass die Menschen die Wahrheit erfahren."

Stronach macht sich Sorgen um Österreich. In seinen Augen ist der ESM eine Insolvenzverschleppung, für die im privaten Bereich Gefängnis steht. Um auf diese Missstände aufmerksam zu machen, will er eine eigene Partei gründen. Allerdings möchte Stronach nicht selbst aktiv in die Politik gehen, sondern Politiker, die seine Werte schätzen, unterstützen.



In nächsten zwei Wochen überlegt er sich Namen
Die Grundzüge von Stronachs Parteiprogramms stehen bereits. Darin spricht sich die Stronach-Partei unter anderem für eine „Flat Tax“ und gegen den Euro-Rettungsschirm ESM aus, der im Parlament beschlossen wurde. Bereits seit Tagen macht Stronach öffentlich gegen den ESM mobil: „Der ESM ist ein Knebelvertrag, der die österreichische Bevölkerung, vor allem unsere Kinder und Enkelkinder, für viele Jahre in Haftung nimmt“, meinte Stronach gegenüber ÖSTERREICH.

Geplant ist eine „wirtschaftsliberale Partei mit sozialem Gewissen“, berichten Vertraute.

Stronach wird nun zwei Wochen nach Kanada fliegen und sich dort den Namen für seine neue Partei überlegen.

Im Herbst wird der Milliardär dann eine große Kampagne starten. Als Berater soll nach ÖSTERREICH-Informationen der BZÖ-Abgeordnete Peter Westenthaler fungieren. Auch Ex-Magna-Chef Siegfried Wolf – den Stronach besonders schätzt – hätte eine zentrale Rolle bei der neuen Partei spielen sollen, aber Stronachs Wunschkandidat sagte ab: In einem allerdings vor den Aussagen Stronachs aufgenommenen Ö1-Interview betonte Wolf jedoch, dass er sich in der Wirtschaft sehr wohl fühle und dort auch bleiben wolle. Er wäre aber "gerne bereit", einer etwaigen neuen Partei, die Stronach unterstützten würde, "mit Rat und Tat" zur Seite zu stehen.

Im ÖSTERREICH-Interview wetterte Stronach am Dienstag gegen ESM und kündigte Partei-Gründung an. Die Aufreger-Passagen:

  • Stronach über ESM: Das ist ein Knebelvertrag (…) ich bin der Ansicht, dass die Regierung die Bevölkerung nicht über Generationen hinaus verpflichten können soll, noch dazu, ohne das Volk zu befragen.
  • … über neue Partei: Ich habe immer gesagt, für mich sind die Werte maßgebend. Die Werte beruhen auf Wahrheit, Transparenz und Fairness. Zusätzlich gibt es einen Ehrenkodex. Wenn Leute diesen Werten, meinen Grundprinzipien und dem Ehrenkodex zustimmen, würde ich eine Parteigründung unterstützen, mit meinen Erfahrungen und auch mit Geld.

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