Der Höhepunkt der Demo ist ein Lichtermeer am Ballhausplatz.
Rund 88.000 Mitglieder hat die Facebook-Gruppe gegen die FP-Präsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz. Mehr als 7.000 sind am Donnerstagabend zum von der Online-Initiative veranstalteten "Lichtertanz gegen Rosenkranz" in der Wiener Innenstadt gekommen. Als Höhepunkt der Demo war ein "Lichtermeer" am Ballhausplatz vor der Präsidentschaftskanzlei geplant. Schauspieler Alfons Haider begründete seine Absage an Rosenkranz mit deren zögerndem Bekenntnis zum Holocaust: "Wir brauchen niemanden, der einen Notariatsakt braucht, um zu sagen, das hat es nicht gegeben."
Kämpferisch
"Jede weiße Stimme ist eine Ohrfeige für die Demokratie", forderte Haider die Teilnehmer auf, trotz der überschaubaren Anzahl von drei Kandidaten nicht ungültig zu wählen oder zuhause zu bleiben. Unterstützt wurde der Schauspieler von Entertainer Dieter Chmelar. Auch der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde, Ariel Muzicant, deponierte vor Beginn der Veranstaltung noch einmal seine Ablehnung. "Wir müssen jetzt aufstehen und kämpfen, das wir so was in Österreich nicht haben wollen", so Muzicant gegenüber der APA: "Ziel muss es sein, Österreich aufzufordern Rosenkranz nicht zu wählen". Bis 25. April soll den Menschen klar gemacht werden, welchen Schaden eine Kandidatin wie sie für Österreich bedeute.
Etliche Promis
Der Lichtertanz wurde von etlichen Promis unterstützt und von einem bunten Unterhaltungsprogramm begleitet. Robert Slovacek, Gründer der Facebook-Gruppe "Gegen Barbara Rosenkranz als Bundespräsidentin" zeigte sich überwältigt von der Teilnehmerzahl. Vor der Kundgebung zogen rund 200 Aktivisten linker Gruppierungen von der Universität zur Hofburg. Am Rande der Kundgebung sorgte eine ältere Frau für Aufregung unter den Umstehenden, da sie die Teilnehmer als "Schweine" bezeichnet hatte.
Die FPÖ bedachte die Kundgebung schon im Vorfeld mit Häme. FP-Generalsekretär Herbert Kickl sprach in einer Aussendung von "Firlefanz" gegen Rosenkranz und warf den Organisatoren Intoleranz gegenüber Rosenkranz vor: "Als Landesrätin in Niederösterreich wurden ihr keine Vorwürfe gemacht, weshalb das Antreten als Alternative zu Heinz Fischer der einzige Grund für das linke Spektakel sein dürfte."