FPÖ gewinnt allerdings auch - Bierpartei setzt Bablers SPÖ zu
Rede-Effekt. Nein, Sturm ist es vorerst keiner nach der großen Kanzler-Rede Karl Nehammers, ein richtiger Rückenwind fühlt sich wohl auch anders an. Es ist wohl eher ein Lüfterl. Und trotzdem reicht der leichte Gewinn von einem Prozentpunkt in der aktuellen Lazarsfeld-Umfrage für oe24 (2.000 Befragte vom 29. bis 31. Jänner, max. Schwankung 2,2 %) aus, um der ÖVP Platz 2 zu verschaffen.
Erstmals seit Frühjahr 2023 – also seit knapp einem Jahr – können die Schwarz-Türkisen die bisher zweitplatzierte SPÖ überholen. Zwar gewinnt die ÖVP leicht, der Platztausch gelingt aber nur, weil Andreas Bablers Rote einen Punkt verlieren – derzeit steht es also 23 zu 22 für die ÖVP.
Doch an Herbert Kickls FPÖ ist die ÖVP deshalb – zumindest vorerst – nicht wirklich näher herangerückt: Hätten wir am Sonntag Nationalratswahl, wäre die FPÖ mit 27 % (+1) auf Platz 1.
Kanzler-Effekt. Deutlicher zulegen kann Nehammer in der Kanzlerfrage: Ein Plus von 3 Punkten bedeutet 18 % – nur noch zwei Punkte hinter Herbert Kickl. Babler stürzt auf 12 % ab.
Hauptgrund der SPÖ-Flaute bleibt indes die Bierpartei. Auch diese Woche würde es Dominik Wlazny alias Marco Pogo mit 6 % ins Parlament schaffen. Die Grünen kämen nur auf 8 % (–1), die Neos auf 11 (+1).
An den Mehrheitsverhältnissen für eine Regierungsbildung hat die Nehammer-Rede wenig verändert: Zweierkoalitionen sind nur mit der FPÖ möglich, ÖVP-SPÖ bräuchten Neos, Grüne oder eben Bier.