KHG "betroffen" von Geständnis

"Unwahrheit!": Grasser kontert Hochegger

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Gestern äußerte sich KHG erstmals zu den schweren Vorwürfen von Hochegger.

Den großen Knall­effekt gleich in Woche 1 des Megaprozesses gegen Karl-Heinz Grasser und 13 weitere Angeklagte scheint der Ex-­Finanzminister schon wieder verdaut zu haben: Am Dienstag wurde das Verfahren fortgesetzt, und Grasser ging sofort in die Offensive. Vor Verhandlungsbeginn schoss er scharf gegen seinen ehema­ligen Freund, den Lobbyisten ­Peter Hochegger, der letzte Woche ein Teilgeständnis im Buwog-Verfahren abgelegt und Grasser schwer belastet hatte.

"Negative Überraschung" für Karl-Heinz Grasser

Dass Hochegger behauptete, Grasser habe 2,4 Millionen Euro der Buwog-Provision kassiert, macht den Ex-FPÖ-ÖVP-Politiker „sehr betroffen“. Grasser: „Für mich ist klar, dass PR-Mann Peter Hochegger hier versucht, sich mit der Unwahrheit freizukaufen. Dass er dabei nicht davor zurückschreckt, andere in den Schmutz zu ziehen, war für mich eine massiv negative Überraschung.“ Damit habe er „wirklich nicht gerechnet“, er sei „menschlich enttäuscht“.

Beweise?

Dass der Zug für Grasser und andere (für alle Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung) schon Richtung Gefängnis abgefahren wäre, wie zahlreiche Poster im Netz meinten, ist jedenfalls eine verfrühte Annahme. Denn noch hat Hoch­egger selbst nicht ausgesagt – und es ist offen, welche Beweise er für sein „Wissen“ um angebliche Geldflüsse an Grasser hat. Der Ex-Lobbyist selbst wollte gestern vor Prozessbeginn nicht ins Detail gehen: „Ich bin hier, um mich zu verantworten und meine Wahrnehmungen wiederzugeben, und das Gericht wird die Dinge bewerten und dann entscheiden“, so Hochegger vor Journalisten.

Ansonsten lief der fünfte Verhandlungstag im Buwog-Prozess ungewohnt zügig ab: acht Eröffnungsplädoyers der Anwälte in drei Stunden. Für gute Laune sorgte wie immer Anwalt Michael Dohr mit seinen bunten Anzügen. Diesmal in Pink und mit der Message „Die Würfel sind gefallen?“.

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