Nach Wuttiraden gegen Flüchtlinge ist Tisal den ORF-Job los. Jetzt mischt er bei Strache mit.
Die Aufregung um „EU-Bauer“ Manfred Tisal geht weiter: Nach einer Schimpftirade auf Flüchtlinge via Facebook hatte der ORF Kärnten den Villacher Faschings-Star bis auf Weiteres vor die Tür gesetzt. Bis zur Nationalratswahl am 15. Oktober werde der als freier Mitarbeiter engagierte Tisal weder im ORF moderieren noch seine Radiokommentare fortführen, hieß es. Tisal nahm die Entscheidung „zur Kenntnis“.
Am Mittwoch sorgte der „EU-Bauer“ dann allerdings gleich für den nächsten Eklat: Er kündigte sich als Stargast bei HC Straches FPÖ-Wahlveranstaltung im Wiener Rathaus an.
Als Faschingsnarr auf Stimmenfang für Strache
Straches Unterstützung in seinem „Kampf um Meinungsfreiheit“ habe ihn „gefreut“, so der Faschingsnarr. Er habe sich deshalb „spontan entschlossen“, der Einladung zum FPÖ-Event „Folge zu leisten“. Tisal trat Mittwochabend als „EU-Bauer“ im Arkadenhof auf.
FPÖ-Fan. Tisals offenes Naheverhältnis zur Strache-Partei sorgt für heftige Diskussionen, verwundert beim näheren Hinsehen aber wenig. In den letzten Wochen hatte der Kärntner auf Facebook wiederholt gegen Flüchtlinge, Kurz und Kern gepoltert.
Kritiker bemängeln, dass der ORF im Fall des „EU-Bauern“ mit zweierlei Maß misst. Auch Alfons Haider habe schon durch SPÖ-Events geführt – und durfte dennoch im ORF weitermoderieren.
Tisal: »Man darf keine Meinung mehr haben!«
Über sein Facebook-Posting: „Ich habe geschrieben, Wirtschaftsflüchtlinge sind politisch legitimierte Sozialschmarotzer. Das sollte kein Seitenhieb auf die Flüchtlinge sein, sondern ein Hinweis an die Politik, zur Lösung beizutragen.“
Über seinen ORF-Rauswurf: „Ich habe nicht gewusst, dass ich nicht das Recht habe, meine Meinung zu sagen.“
Über Kritiker und Fans: „Ich habe 26.000 Reaktionen bekommen. 90 Prozent haben mich bestärkt. Einer hat meiner Gattin geschrieben: ‚Was sind Sie für ein Dudel, dass Sie so eine rechtsradikale Drecksau geheiratet haben?‘“
Über die FPÖ: „Ich bin nicht Mitglied irgendeiner Partei.“