ÖVP erleidet in nur 204 der 2.100 Gemeinden Verluste.
Die Grünen - mit dem wahrscheinlichen Nationalrats-Aus der größte Wahlverlierer - haben vor allem in ihren Hochburgen schwere Verluste einstecken müssen. In Wiener Gemeinden setzte es für die Öko-Partei Einbußen im hohen zweistelligen Bereich. Die SPÖ feierte ebenda ihre stärksten Zugewinne, die Liste Pilz ihre besten Ergebnisse. Die ÖVP konnte in der überwiegenden Mehrzahl der Gemeinden zulegen.
Minus 21 Prozent
Auffallend bei den Gemeinde-Ergebnissen ist das satte Minus der Grünen in ihren traditionellen Hochburgen in Wien. So musste die Partei in Wien-Neubau mit einem Ergebnis von nur mehr 11,4 Prozent ihr größtes Minus von 21 Prozentpunkten einstecken. Desaströs gestaltete sich das grüne Ergebnis auch in Wien-Mariahilf (minus 19,2 Prozentpunkte auf 9,9 Prozent) und Wien-Josefstadt (-18,1 auf 9,9 Prozent). Auch die beiden Kärntner Gemeinden Zell (-18,6 auf 3,3 Prozent) und Globasnitz (-18,1 auf 3,9) waren in den Top 5 der verlustreichsten grünen Gemeinden zu finden.
Zugewinne feierten die Grünen in gerade einmal neun Gemeinden. Das größte Plus verzeichnete die Partei von Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek noch im Vorarlberger Schnepfau mit 4,4 Prozentpunkten. Dort gab es mit 13,1 Prozent auch das beste Ergebnis für die Grünen.
In den Gemeinden mit starken Verlusten der Grünen reüssierten vor allem die SPÖ und die Liste Pilz. So verzeichnete die Sozialdemokratie etwa in Wien-Neubau mit 14 Prozentpunkten ihren stärksten Zuwachs. Die Liste Pilz feierte dort mit 12,1 Prozent ihr bestes Ergebnis. Die SPÖ erzielte ihre Top-5-Zuwächse allesamt in Wien: Neben Neubau in Mariahilf (+13,3 Prozentpunkte), Josefstadt (+12,2), Alsergrund und Wieden (jeweils +11,2). Auch Listengründer Peter Pilz konnte seine fünf besten Ergebnisse allesamt in Wiener Bezirken abholen.
Der Wahlsieg der ÖVP lässt sich auf Gemeindeebene vor allem an der geringen Zahl ihrer Verlust-Gemeinden ablesen. In nur 204 der 2.100 Gemeinden musste die Partei von Sebastian Kurz ein Minus hinnehmen, der Rest lag im Plus. Den stärksten Zugewinn erzielte die schwarz-türkise Liste mit 22,6 Prozentpunkten in der steirischen Gemeinde Gersdorf an der Feistritz, wo die ÖVP auf 45,6 Prozent kam. Mehr als 20 Prozentpunkte plus gab es auch in den Salzburger Gemeinden Untertauern (+21,1) und Fusch an der Glocknerstraße (+21). Den größten Stimmenverlust musste die siegreiche ÖVP in der Tiroler Kleinstgemeinde Spiss hinnehmen (-19,5 auf 45,3).
Die NEOS steckten vor allem in Vorarlberger Gemeinden Verluste ein; dort waren sie bei der Wahl 2013 besonders stark gewesen. Eine Halbierung des Ergebnisses setzte es in der Heimatgemeinde von Parteigründer Matthias Strolz: In Dalaas verlor die Partei 20,5 Prozentpunkte - und fuhr dennoch mit 19,5 Prozent das beste Gemeindeergebnis ein. Die ersten elf größten Verlust-Gemeinden der NEOS lagen allesamt in Vorarlberg. Den größten Zugewinn feierten die Pinken in der Tiroler Oberland-Gemeinde und ÖVP-Hochburg Grän mit einem Plus von 8,4 Prozentpunkten, wo man nun 8,9 Prozent hält.