In der Nacht auf heute soll die LPD Wien einen kompletten Blackout erlitten haben. Der Stromausfall bei der Polizei Wien wird gerade geprüft, die Opposition tobt über Sicherheitslücken.
Laut gut informierten Kreisen kam es gestern Abend zu einem "kapitalen Stromausfall in der Landespolizeidirektion Wien". Die FPÖ berichtet gegenüber oe24.at mit Verweis auf Insider, dass im Haus am Schottenring "stundenlang gar nichts mehr ging" – auch deshalb, weil den Berichten zufolge auch die Notstromversorgung nicht funktioniert haben soll.
Die Landespolizeidirektion Wien sagt auf oe24-Anfrage: "Es hat sich um einen Stromausfall gehandelt, wie er immer und überall passieren kann. Es liegt ein umfassendes Konzept für derartige Fälle vor, welches gewährleistet, dass der Betrieb der Landesleitzentrale ohne Einschränkungen fortgeführt werden kann. Dieses Konzept wurde auch gestern reibungslos umgesetzt, und die Landesleitzentrale konnte das Notrufmanagement und die Einsatzkoordination in gewohnter Weise von einer Ausweichörtlichkeit aus durchführen."
Diese Aussage lässt sich nur so interpretieren, dass das Notrufsystem und die Einsatzkoordination am Schottenring völlig ausgefallen sind. Glücklicherweise konnte das in einer "Ausweichörtlichkeit", also von einem anderen Ort aus, abgewickelt werden.
"Probleme sind seit Jahren bekannt"
FPÖ-Sicherheitssprecher Gernot Darmann tobt: „Dieses Blackout zeigt: Die SPÖ in Wien spielt mit der Sicherheit der Menschen – und ÖVP-Innenminister Karner weiß davon, handelt aber auch nicht. Die Kapazitätsprobleme bei Stromleitungen und beim Notstrom sind seit Jahren bekannt, das Problem wird aber immer nur nach hinten geschoben. Die Server überhitzen pausenlos, im Sommer ist aufgrund mangelnder Kühlkapazitäten oft nur ein eingeschränktes EDV-System im Betrieb. Das ist der skandalöse Befund, der allen Verantwortungsträgern in der LPD und im Rathaus bekannt ist.“
Ausfall wird geprüft
Auf oe24-Anfrage heißt es aus der LPD Wien, dass die Vorfälle von gestern Abend geprüft werden.
Ob die Hitze im Sommer der Auslöser war, wurde bisher offiziell noch nicht bekannt gegeben.
"Entwicklung verheerend - kaputtgespart"
FPÖ-Sicherheitssprecher Darmann poltert: „Die Entwicklung in Wien ist verheerend. Die Polizeiinspektionen werden kaputtgespart, viele davon haben mittlerweile kürzer offen als die Supermärkte. Gleichzeitig sind die Folgen der Masseneinwanderung immer dramatischer. In Wien gibt es pro Tag fast drei Messerstechereien."
Konzepte für eine entsprechende Aufrüstung der Strom- und Netzwerksysteme lägen seit zehn Jahren auf dem Tisch. Die Entscheidung werde aber Jahr für Jahr nach hinten geschoben. Der FPÖ-Politiker sagt: „Die Zeit drängt, wie der Vorfall gestern Abend dramatisch gezeigt hat. Die mögliche Ausrede, dass die Hitzeperiode die Systeme kollabieren ließ, lasse ich nicht gelten, zumal in Zukunft die EDV-Erweiterungen die Systeme auch ohne Hochsommer weiter belasten werden. Die LPD Wien braucht endlich eine zeitgemäße elektrische Logistik. Sonst werden Ausfälle immer wieder und in kürzeren Abständen kommen – und das gefährdet die Sicherheit der Menschen!“