SPÖ schwenkt um

Wird Kiffen bald legal?

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Die Jusos setzten sich mit ihrem Antrag für eine liberale Cannabis-Politik durch.

Die heftige Diskussion um die Cannabis-Freigabe spaltet das Land: Nun provoziert die Sozialistische Jugend. Julia Herr, Vorsitzende der SJ, boxte beim SP-Parteitag ihren Initiativantrag auf Entkriminalisierung von Cannabis durch. Ihr Slogan lautet: „Lieber bekifft ficken, als besoffen fahren“. Damit ist nach den Grünen und Neos, die für eine völlige Legalisierung eintreten, auch die Großpartei SPÖ „pro Cannabis“.

Die neue SPÖ-Linie ist aber wesentlich zahmer, als die jungen Revoluzzer es wollten: Konsumenten sollen nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden . Anbau und Handel blieben aber verboten.

Immer mehr Kiffer, aber Mehrheit gegen Freigabe
Für eine völlige Freigabe der Droge gibt es aber keine Mehrheit, auch nicht in der Bevölkerung – 65 Prozent sind laut ­einer ÖSTERREICH-Umfrage dagegen. Aber bis zu eine Million Österreicher haben schon zu „Gras“ oder „Haschisch“ gegriffen – Tendenz steigend. ­Immerhin: Auch die Meinung zu Cannabis im Parlament beginnt nun langsam zu kippen. Der Schritt hin zum Gras ist gleichzeitig eine Kampfansage gegen die ÖVP, die stur auf ihrem Nein beharrt. Am Ende könnte es so enden wie in Holland: Jeder raucht, niemand schreitet ein.

Alle Fakten: Eine
 Million kifft bei uns

Vom Schüler bis zum Top-Manager: In Österreich wird so viel gekifft wie noch nie – obwohl die Volksdroge Cannabis nach wie vor verboten ist. Laut Österreichischem Hanfverband (ÖHV) raucht rund eine Million Österreicher – zumindest ab und zu – einen Joint. Auch Hanfshops er­leben österreichweit einen Boom.

VIDEO: Politiker als Hasch-Bauer

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