Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

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Nach Politikern sollen Beamte Gehalt stoppen.

Österreichs Politiker sind derzeit offenbar bemüht, Vorbild zu sein.

Sonntag verzichteten sie – nach einem ÖSTERREICH-Bericht – in Rekordzeit auf eine Lohnerhöhung, was ihnen prompt den Vorwurf der „Weicheier“ einbrachte.

Sonntag ging ein Teil der Regierung auch in Klausur, um dringend nötige Sparvorhaben für das Budget zu planen: Von Förderung bis Frühpension wird reduziert. Bravo.

Der Verzicht unserer Politiker auf Lohnerhöhung hat freilich nur dann Sinn, wenn auch die Spitzenverdiener der Beamten – die Sektionschefs & Co. – in diesem schwierigen Jahr kein Gehalts-Plus erhalten.

Unsere „Politiker-Weicheier“ haben nämlich – wie ÖSTERREICH am Sonntag enthüllte – im Budget 2012 nur 1,8 % Gehaltserhöhung für die Beamten budgetiert, ihnen aber bereits 2,5 % angeboten. Das kostet uns schon 100 Millionen.

Bei allem Verständnis, dass junge Polizisten, Kindergärtnerinnen, Lehrer eine Inflations-Abgeltung erhalten müssen, damit sie nicht zu Opfern der Krise werden – für beamtete Spitzenverdiener mit mehr als 5.000 Euro Monatsgehalt ist eine Nulllohnrunde zumutbar. Weil es für Steuerzahler unzumutbar ist, überall zu sparen, aber die viel zu vielen Beamten mit Geldregen zu überschütten.

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