Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner
Kanzler Christian Kern reagiert seit Neuestem nervös auf jede ÖSTERREICH-Story. Besonders erregt ihn die Berichterstattung über die Kern-Firma in Israel.
Wir würden uns in das Privatleben seiner Frau einmischen und Unwahrheiten verbreiten, „pollert“ der Kanzler. Beides ist absurd und falsch.
Abgesehen davon, dass wir in ÖSTERREICH immer voll Hochachtung über die Start-up-Karriere der Kanzler-Gattin berichtet haben, ist ihre Firma spätestens dann auf keinen Fall mehr „privat“, wenn sich der Kanzler der Republik offiziell daran beteiligt.
Tatsache ist, dass der Start der Kern-Firma von einer Firma Triple M finanziert wurde, die von einem wegen Regierungsbestechung angeklagten Millionär gegründet und geführt wurde.
Kern und Gattin versuchen, das zu vernebeln, in dem sie betonen, dass der angeklagte Millionär im neuesten Firmenbuchauszug dieser Woche nicht mehr als Eigentümer von Triple M aufscheint: Tatsächlich wurde der Korruptionsverdächtige von der Regierung aufgefordert, aus der Firma auszuscheiden, weil er sonst die Kraftwerkslizenz verliert. Der Staatsanwalt glaubt aber, dass er Triple M weiter über Strohleute besitzt.
Für den „Fall Kern“ ist das bedeutungslos. Wichtig ist vielmehr die Frage: War der der Bestechung verdächtige Millionär beim Einstieg von Triple M in der Kern-Firma der Eigentümer? Es ist eine schlechte Optik, wenn der Kanzler eine Firma mit einem Mann gründet, der Minister bestochen haben soll.
Genauso wie es eine eigenartige Optik ist, wenn just an derselben Firma jener Holz-Milliardär beteiligt ist, der an Silberstein 300.000 Dollar überwiesen hat. Es gibt halt Zufälle im Kanzler-Leben.