Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.
Die Entscheidung, am 5. März wieder alles aufzusperren, war richtig. Auch wenn der „Freedom Day“ nun schon wieder hinterfragt wird. Die Zahlen in den Spitälern rechtfertigen diese einschneidenden Maßnahmen einfach nicht mehr.
Dass viele Experten die Lockerungen skeptisch sehen, ist nicht weiter überraschend. Es ist ihr Job, zur größtmöglichen Vorsicht zu raten (und es hindert uns ja auch niemand daran, eigenverantwortlich weiter vorsichtig zu sein). Die Politik muss aber auch alle anderen Faktoren miteinbeziehen: Wirtschaft, Arbeitsplätze, Soziales, Bildung. Und da spricht deutlich mehr für die Öffnungen als dagegen.
Auch bei der Impfpflicht bräuchte es jetzt endlich eine klare politische Ansage statt des peinlichen Zickzackkurses, bei dem der Gesundheitsminister Samstag Mittag Kontrollen ab Mitte März ankündigt und diese dann nur vier Stunden später (!) wieder relativiert.
Es ist feig, diese Entscheidung auf eine Kommission abzuwälzen. Die Impfpflicht gehört ausgesetzt – sie ist nicht mehr verhältnismäßig. Und sie bringt uns bei der so wichtigen Impfquote keinen Millimeter weiter.
Der Kanzler hat beim „Freedom Day“ Leadership bewiesen und sich gegen seinen Gesundheitsminister durchgesetzt. Das muss er jetzt auch bei der Impfpflicht machen – denn von der Zickzack-Regierung haben die Österreicher endgültig genug!
