Mainz-Star Fuchs

"Arnautovic hat gesunden Poscher"

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Gute Stimmung im Teamcamp - man gewöhnt sich an den "Bad boy".

Im Camp der österreichischen Fußball- Nationalmannschaft in Bad Tatzmannsdorf werden die unterschiedlichsten Formulierungen verwendet, wenn es um eine Charakterisierung von Marko Arnautovic geht. "Vielleicht ist er nicht leicht zu 'handlen', aber ein Spieler, der dir wehtut, tut auch dem Gegner weh", sagte Teamchef Dietmar Constantini . "Er hat einen gesunden Poscher", meinte Christian Fuchs über den Legionär von Werder Bremen, der am Freitag in der EM-Qualifikation in Wien gegen Aserbaidschan sein Comeback in der ÖFB-A-Auswahl geben könnte.

Arnautovic zieht große Show ab



Entscheidende Waffe

Constantini sieht in der Exzentrik des 21-Jährigen eine möglicherweise entscheidende Waffe. "Er ist ein guter Fußballer, aber er gefällt mir auch als Typ. Er ist ein Instinkt-Fußballer, der jederzeit für Überraschungen gut ist", behauptete der Tiroler.

"Bin nicht arrogant"

Arnautovic pflegt auch im Training in Bad Tatzmannsdorf mit gewohnter Lässigkeit sein Image als Kicker, der sich zeitweise auf dem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn bewegt. "Ich bin nicht verrückt. Ich bin gerne mit Freunden zusammen und mache gerne Spaß, aber ich bin nicht arrogant", beteuerte der Offensivspieler.

Er werde alles dafür geben, um mit dem Nationalteam gegen Aserbaidschan und vier Tage später in Belgien erfolgreich zu sein. "Ich bin hierhergekommen, um Vollgas zu geben, sechs Punkte zu holen und Spaß zu haben."

Schwere Zeit überstanden

Noch vor einigen Monaten war es um die Lebenslust von Arnautovic weit schlechter bestellt. Zunächst warf ihn eine schwere Knöchelverletzung aus der Bahn, dann kam er bei Inter Mailand fast nie zum Einsatz. "Ich habe eine schwere Zeit hinter mir, aber jetzt bei Werder habe ich mich gefangen", erklärte der Wiener.

In Bremen geriet Arnautovic mit diversen Eskapaden schon vor Saisonstart in die Schlagzeilen. "Da sind ein paar Sachen geschrieben worden, die nicht okay waren. Aber das habe ich weggesteckt", meinte der fünffache Teamspieler, dem zuletzt ein brasilianischer Medienmanager zur Seite gestellt wurde, um sein Bild in der Öffentlichkeit zu korrigieren.

Eigene Schwächen erkannt

In Bremen wurde dem 21-Jährigen außerdem eingebläut, dass er sich nicht von Schiedsrichter oder Gegenspieler ablenken lassen soll. "Wenn etwas nicht gut läuft, dreht man manchmal durch und dann wird es schwierig", gab Arnautovic zu.

Im Moment aber hat der Dribblanski nach eigenen Angaben alle Störgeräusche ausgeblendet und ist ausschließlich auf die anstehenden Länderspiele fokussiert. "Ich kenne fast alle Spieler und weiß, dass diese Mannschaft Potenzial hat", betonte Arnautovic, der von Constantini wohl am rechten Flügel aufgeboten werden wird. "Dort, wo mich der Trainer hinstellt, werde ich spielen", versprach der Angreifer und strebt im Vergleich zu seinen jüngsten Auftritten für Werder eine Steigerung an. "Meine Leistungen müssen besser werden, aber das braucht eben noch Zeit."
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