Im ÖSTERREICH-Interview zeigt sich Pacult mit der Saisonvorbereitung zufrieden und zieht Vergleiche zu Ernst Happel.
ÖSTERREICH: Die Ergebnisse der Testspiele sind durchwegs positiv. Läuft
die Vorbereitung wie geschmiert?
Peter Pacult: Die Vorbereitung
läuft sehr gut, die Mannschaft arbeitet intensiv und konzentriert. Die
Ergebnisse haben einen gewissen Stellenwert, aber man darf sie nicht
überbewerten. Test ist Test, Meisterschaft bleibt immer noch Meisterschaft.
Aber wir versuchen in den Tests schon so zu spielen, wie wir in der Liga
agieren wollen. Und das ist uns teilweise ganz gut gelungen.
ÖSTERREICH: Sie sind im Herbst mitten in der Saison gekommen. Ist es für
Sie jetzt leichter, weil Sie mit der Mannschaft eine komplette Vorbereitung
durchziehen können?
PACULT: Man darf nicht alles an einer
Vorbereitung aufhängen. Da machen es sich auch die Kritiker zu leicht, wenn
man meint: Jetzt hat er eine ganze Vorbereitung Zeit und dann muss nach
sieben, acht Wochen alles von selbst laufen. Der Ernst Happel hat bei Tirol
ein Jahr gebraucht, bis alles lief. Der Trainer kann in der Vorbereitung
seine Ideen rüber bringen. Da sehe ich, dass die Mannschaft gewillt ist,
weil sie alle Profis sind.
ÖSTERREICH: Wie zufrieden sind Sie mit den Neuverpflichtungen?
PACULT:
Mit Boskovic und Eder haben wir Spieler für jene Positionen geholt, wo wir
wen – meiner Meinung nach – gebraucht haben. An einem Spieler sind wir noch
dran, da kann es sein, dass sich noch heute etwas tut. Mehr kann ich nicht
sagen, wir sind am Verhandeln.
ÖSTERREICH: Welche Bedeutung haben für Sie die paar Tage auf dem Hochkar?
Aktive Erholung?
PACULT: Ich wollte, dass wir ein bisschen weg vom
Fußball kommen, ein wenig abschalten und uns gemeinsam dennoch aktiv
betätigen und ein Programm durchziehen. Das hat weniger mit Teambuilding zu
tun, weil die Mannschaft in der Form ohnehin schon länger zusammen ist und
sich gut kennt. Da brauche ich nichts künstlich erzeugen.
ÖSTERREICH: Wie kommt Rapid vom achten Platz weg?
PACULT:
Diverse Verletzungen wie von Vorisek, Valachovic oder Plassnegger stimmen
mich unzufrieden. Das sind kleine Sorgen. Wir haben noch ein paar Wochen bis
zur Meisterschaft, im Trainingslager in der Türkei holen wir uns den
Feinschliff. Da arbeiten wir vermehrt im taktischen und spielerischen
Bereich, haben vier Testspiele gegen ausländische Klubs, wo wir uns neu
einstellen müssen. Das ist gut.
ÖSTERREICH: Wie wird Rapid im Frühjahr spielen? Mit einem neuen Stil?
PACULT:
Nein, wenn die Mannschaft das umsetzt, was sie schon im Herbst in den
letzten Partien gezeigt hat, dann zeigt die Tendenz ohnehin nach oben. Mit
den neuen Spielern haben wir neue Möglichkeiten, Boskovic zum Beispiel ist
ein Kreativspieler. Da können wir uns nach vorne spielerisch anders
ausrichten. Dazu haben uns im Herbst auch zeitweise die Spieler gefehlt. Ich
hoffe auch, dass Mario Bazina zu seiner Normalform findet. Im Training macht
er einen guten Eindruck.
ÖSTERREICH: Wo wird Rapid am Ende der Saison stehen?
PACULT:
Ich mache keine Prognosen. Da erste Spiel gegen Altach ist einmal das
Wichtigste. Danach werden wir alles sehen.
Interview: Alex Strecha/ÖSTERREICH