Krisensitzung vor OÖ-Derby. Zickler: "Gut so, ist viel zu ruhig hier!"
Die Kopfwäsche für die Spieler sollte geheim bleiben. LASK-Boss Peter-Michael Reichel (57) erfuhr: Einigen Profis ist das Schicksal des LASK egal, weil sie sich in Gedanken vom Verein verabschiedet haben. Reichel, derzeit bei den WTA-Championships der Tennis-Damen in Doha, war wütend. Direkt aus der Wüste gab er den Befehl, mit den LASK-Spielern Klartext zu reden. Das übernahmen dann Trainer Helmut Kraft (52) und Vorstandsmitglieder. Kraft: „Wir haben der Mannschaft gesagt, dass es für den LASK ums Überleben geht und dass hier kein Spieler so einfach wegkommt.“
Alex Zickler (36): „Eine ganz normale Aussprache. Ich bin selbst sehr unzufrieden, habe mir alles anders vorgestellt. Jetzt sind in erster Linie wir Spieler gefordert. Gegen Ried müssen wir einfach eine Reaktion zeigen. Es liegt auch überhaupt nicht am Trainer. Ich bin froh, dass er das Vertrauen der Klubführung hat.“
Harte Bandagen
Kraft nimmt die LASK-Stars jetzt so hart ran wie noch nie. Bei der Krisensitzung machte er deutlich: „Ich will nicht, dass jemand raunzt. Ich will nicht, dass jemand jammert. Schluss damit! Ich will, dass uns der Gegner spürt.“ Zickler dazu: „Das Match gegen Ried ist für uns alle richtungsweisend. Ich weiß, wie es ist, wenn du ums Überleben in der Liga kämpfst. Im ersten Profijahr habe ich mit Dresden gegen den Abstieg gespielt und bis zur vorletzten Runde gezittert. Ein zweites Mal möchte ich so etwas nicht erleben.“
Schicksalsspiel
Für Kraft ist das Derby gegen Ried ein Schicksalsspiel. Er sieht das realistisch: „So ein Duell weckt besondere Emotionen. Die sind nicht kontrollierbar. Wenn es furchtbar schiefgeht, kann ich am Tag danach schon weg sein.“
Präsident Reichel ist aber gar nicht beim Spiel. Er bleibt in Doha. Der LASK-Boss: „Ich traue Kraft zu, dass er den Karren aus dem Dreck zieht.