Der Austria laufen die Spieler davon. Doch Neo-Trainer Karl Daxbacher lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Ihn reizt die schwere Aufgabe.
ÖSTERREICH: Herr Daxbacher, bereuen Sie Ihren Wechsel zur Austria?
Karl
Daxbacher: Bereuen? Warum sollte ich das tun?
ÖSTERREICH: Nun, auf Sie wartet ein Scherbenhaufen. Der Austria laufen
die Spieler reihenweise davon!
Daxbacher: Na ja, ein paar Spieler
haben wir schon noch. Aber im Ernst: Ich habe mein ganzes Leben davon
geträumt, Trainer bei der Austria zu werden. Ich bin seit meiner Jugend ein
Violetter – und ich werde es ewig bleiben.
ÖSTERREICH: Die Aufgabe wird allerdings nicht gerade einfach, oder?
Daxbacher:
Die Aufgabe wird sogar sehr, sehr schwer. Das weiß ich. Aber gerade das
macht die Sache interessant. Ich brauche die Herausforderung, da kommt die
Austria gerade recht.
ÖSTERREICH: Wie weit sind Sie mit der Kaderplanung?
Daxbacher:
General Manager Thomas Parits und ich sind ständig in Kontakt. Wir sind uns
einig, dass der Klub viele junge Österreicher einbauen muss.
ÖSTERREICH: Nur mit jungen Spielern wird es wohl nicht gehen. Stimmt’s?
Daxbacher:
Sturm hat’s vorgemacht. Die Grazer haben auf die Jugend gesetzt und eine
verdammt gute Saison gespielt. Mir ist natürlich klar, dass auch Routiniers
dazukommen müssen.
ÖSTERREICH: Werden Sie Spieler vom LASK mit nach Wien nehmen?
Daxbacher:
Das mache ich nicht. Wir schauen uns bei anderen Klubs um. Ich habe schon
zwei, drei Wunschspieler im Kopf.
ÖSTERREICH: Wie heißen die?
Daxbacher: Verrate ich
Ihnen nicht. Wir müssen ja zunächst einmal mit diesen Spielern verhandeln.
ÖSTERREICH: Welche sportlichen Ziele haben sie mit der Austria?
Daxbacher:
Erst wenn der Kader komplett ist, kann ich über Ziele sprechen.
ÖSTERREICH: Das klingt skeptisch. Täuscht der Eindruck?
Daxbacher:
Ich weiß schon, dass die Austria mindestens um Platz drei mitspielen soll.
Aber ich brauche auch eine Mannschaft, die das schaffen kann.
ÖSTERREICH: Sie müssen diese Woche noch mit dem LASK trainieren. Nervt
das nicht?
Daxbacher: Nein, das war so ausgemacht. Ich will im Guten
vom LASK gehen. Schade, dass Präsident Reichel kein Wort mit mir spricht.
Interview: Michael Petermair/ÖSTERREICH