Pleite in Kiew

Rapids EL-Saison vorbei

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Rapid verliert in Kiew nach 1:0-Führung noch 1:3 und scheidet aus EL aus.

Der Traum vom Europa-League-Sechzehntelfinale ist für Rapid am Donnerstag geplatzt. Eine schnelle Führung durch Terrence Boyd (6.) reichte Grün-Weiß im entscheidenden letzten Spiel von Gruppe G bei Dynamo Kiew nicht, die Ukrainer mit ÖFB-Teamkicker Aleksandar Dragovic gingen als 3:1 (2:1)-Sieger vom Platz und qualifizierten sich damit hinter Genk für die K.o.-Phase.

Jeremain Lens (22.) und Oleg Gusew (28.) drehten die Partie innerhalb von sieben Minuten, Velosos Freistoß (70.) brachte schließlich die Vorentscheidung. Österreichs Clubfußball ist damit im Frühjahr nur noch durch Salzburg international vertreten. Rapid, das mit sechs Punkten hinter Genk (14) und Kiew (10) bzw. vor Thun (3) Gruppendritter wurde, muss weiter darauf warten, erstmals seit der Finalsaison im Cup der Cupsieger (1995/96) wieder in einem europäischen Bewerb zu überwintern.

Die Bilder von Kiew - Rapid



Starken Start nicht ausgenützt

Dabei lief der Beginn aus Sicht der Hütteldorfer bei moderaten Temperaturen um die null Grad höchst vielversprechend aus. Nach den jüngsten Liga-Niederlagen gegen Ried und den WAC startete man sichtlich motiviert in die Partie. Trainer Zoran Barisic hatte hinter Solospitze Boyd das Trio Hofmann, Burgstaller, Sabitzer beordert, im defensiven Mittelfeld gingen Petsos und Boskovic zu Werke.

"In so einem Spiel kann man eine große Mannschaft werden", meinte Barisic vor dem Schicksalsduell. Und zu Beginn schien sich Grün-Weiß tatsächlich dieser Worte zu besinnen. Nach druckvollem Beginn schloss Boyd einen Konter über Sabitzer und Burgstaller aus wenigen Metern zum 1:0 ab (6.). Rapid blieb auch in der Folge am Drücker, tauchte kurz später neuerlich gefährlich vor dem Tor der Hausherren auf (10.).

Kiew immer stärker

Doch der Dynamo der Hausherren lief mit Fortdauer immer geschmeidiger. Mit einem Vukojevic-Schuss über das Tor (15.) kündigte sich das Gegentor bereits an, sieben Minuten später war es dann soweit: Nach einer Flanke wankte Rapids Verteidigung im wahrsten Sinne des Worts, Lens setzte sich schließlich gegen den ausrutschenden Trimmel durch und netzte aus Kurzdistanz ein (22.). Wieder sechs Minuten später folgte der nächste Schock für Grün-Weiß: Ideye vernaschte auf der Seite Dibon, seine Flanke nahm Gusew aus sechs Metern volley zum 2:1.

Chancentod Hofmann

Doch Rapid verharrte keineswegs in Schockstarre, suchte immer wieder in schnellen Vorstößen über die Flügel sein Glück. Und fand in Kapitän Hofmann doch nur den Chancentod: Zwei Mal scheiterte der Kapitän aus aussichtsreicher Position an Goalie Schowkowsky (35., 41.), Sabitzer wiederum versuchte sich erfolglos mit einem Aufsitzer (39.). Auf der Gegenseite sorgte aber auch Dynamo durch Gusew (37./Novota) und Ideye (40./daneben) wieder für Gefahr.

Chancentod Jarmolenko

Dass Rapid vorläufig überhaupt im Spiel blieb, war auch Jarmolenko zu verdanken. Der machte das Unmögliche noch möglich und schob kurz nach Wiederbeginn den Ball nach schwerem Sonnleitner-Schnitzer und Belhanda-Zuspiel aus vier Metern am Tor vorbei (47.).

"Junge Wilde" konnten nichts mehr ändern

Rapid wusste das Geschenk aber nicht zu nutzen, konnte gegen die immer sicherer agierenden Gastgeber kaum mehr offensive Nadelstiche setzen. Und wenn, dann rettete etwa Schowkowsky vor Boskovic (67.). Zu diesem Zeitpunkt spielte Barisic mit einem Doppeltausch - Schaub und Behrendt kamen für Hofmann und Boskovic - seine letzten offensiven Trumpfkarten aus - doch auch die stachen nicht.

Denn nur kurz darauf besiegelte ein schön angetragener Schuss von Veloso ins kurze Eck das grün-weiße Schicksal - da half es auch wenig, dass das Foul an Jarmolenko, das zum Freistoß führte, eigentlich keines war (70.). Der Sieg hätte schließlich noch höher ausfallen können, Dudu vergab im Finish die beste Möglichkeit auf das 4:1 (87.).

Dynamo Kiew - SK Rapid Wien 3:1 (2:1)

Kiew, Olympiastadion, 18.752 (richtig), SR Björn Kuipers/NED)
Tore: Lens (22.), Gusew (28.), Veloso (70.); bzw. Boyd (6.)

Dynamo: Schowkowskij - Gusew, Chacheridi, Dragovic, Makarenko - Vukojevic, Veloso - Jarmolenko, Belhanda (83. Bezus), Lens (71. Dudu) - Ideye

Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Dibon, Schrammel - Petsos, Boskovic (68. Behrendt) - Hofmann (69. Schaub), Burgstaller, Sabitzer (46. Starkl) - Boyd

Gelbe Karten: Jarmolenko bzw. Trimmel, Boyd


 

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