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Rooney, Vardy und Kane im Test gegen Portugal gemeinsam wirkungslos.

Theoretisch ist es ein Super-Sturm: Doch kurz vor der EM sucht Englands Teamchef Roy Hodgson noch ein Konzept für Wayne Rooney, Harry Kane und Jamie Vardy. Trotz einer makellosen Vorbereitungsbilanz gibt es reichlich Kritik. Beim mageren 1:0-Heimsieg über dezimierte Portugiesen ohne Cristiano Ronaldo stand Rooney erstmals gemeinsam mit den Premier-League-Topstürmern Kane und Vardy auf dem Platz.

Harmonie fehlt
Doch bei der Premiere gegen Österreichs EM-Gruppengegner ließ das Angriffstrio noch jegliche Harmonie vermissen - so dass trotz einer perfekten Vorbereitungsbilanz mit drei Siegen die kritischen Stimmen lauter werden. Erst nach der Auswechslung von Vardy sowie später auch Kane und Rooney dominierte das englische Team die Portugiesen, die nach der Roten Karte für Bruno Alves (35.) eine knappe Stunde zu Zehnt spielen mussten. Ausgerechnet Innenverteidiger Chris Smalling erzielte dann den Siegestreffer per Kopf (86.).

Wenige Chancen
"Keiner von uns hatte viele Chancen, daran arbeitet der Trainer", resümierte Rooney nach einem schwachen Spiel im Wembley-Stadion. "Es ist aber ein 23-Mann-Kader, es sind nicht drei Spieler. Es geht um uns alle, nicht nur um drei von uns." Am 11. Juni startet England die Mission EM-Titel, zum Auftakt geht es gegen Russland.

Zahlen beeindruckend
Die Zahlen der vermeintlichen Super-Offensive der "Three Lions" sind verheißungsvoll: Tottenhams Kane (25 Saisontore) und Leicesters Vardy (24) dominierten die englische Liga, dazu kommen Rooney (8) und der talentierte Dele Alli (10) hinter den Spitzen. Doch Rooney drängte das Sturm-Duo immer wieder auf die Außenbahn, wo beide längst nicht so wirkungsvoll agieren. Noch dazu rätselten die Zuschauern, warum Kane sämtliche Freistöße und Eckbälle ausführte.

Shearer-Kritik
"Wenn du mit Kane und Vardy spielst, dann lass sie wenigstens im Zentrum spielen und nicht auf dem Flügel. Oder was soll das Ganze?", schimpfte Ex-Nationalspieler Alan Shearer via Twitter. Er wertete den taktischen Versuch nicht als einziger als Fehleinschätzung. "Hör auf damit, Roy. Du hast zwei zentrale Stürmer mit 50 Toren diese Saison und sie verbringen die halbe Nacht damit, Kreide auf ihren Schuhen zu sammeln, weil sie die Außenlinie liebkosen", schrieb der "Mirror".

Keine Verletzungssorgen
Zumindest verabschiedeten sich die englischen Angreifer vor dem Abflug ins EM-Quartier nach Chantilly am Montag ohne neue Verletzungssorgen ins Wochenende. Auch der jenseitige Kung-Fu-Kick von Alves gegen Kane blieb offenbar ohne größere Folgen. "Ich habe Kratzer am Kopf und an der Schulter, aber wenigstens bin ich noch hier", sagte der Tottenham-Profi. "Ich bin noch einmal davon gekommen."
 

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