Nach der WM-Pleite hat der Staatspräsident den Verband eigenmächtig aufgelöst
Der Fußball-Weltverband (FIFA) droht Nigeria mit dem Ausschluss. Sollte Staatspräsident Goodluck Jonathan bis Montagabend um 18.00 Uhr MESZ den Rückzug der nigerianischen Nationalmannschaft von allen Wettbewerben nicht aufheben, werden die Afrikaner mit massiven Sanktionen belegt. Ein Brief mit dementsprechendem Inhalt sei bereits unterwegs, erklärte FIFA-Sprecher Nicolas Maingot am Freitag in Johannesburg. Nigerias Staatsführung hat sich trotz der FIFA-Drohung inzwischen gegen die Aufhebung der Sperre des eigenen Nationalteams ausgesprochen.
Verband aufgelöst
Nigeria war bei der WM in Südafrika mit
nur einem Punkt aus drei Spielen als Gruppenletzter in der Gruppenphase
ausgeschieden. Jonathan hatte deswegen am Mittwoch den nationalen Verband
eigenmächtig aufgelöst und die Nationalmannschaft für zwei Jahre von allen
internationalen Wettbewerben zurückgezogen.
Dies widerspricht den FIFA-Statuten, die jede staatliche Einmischung in die Angelegenheiten der nationalen Verbände verbieten. Eine von Jonathan eingesetzte Kommission zur Neuaufstellung des Verbandes werde nicht anerkannt, teilte die FIFA mit.
Keine finanzielle Unterstützung mehr
Ein FIFA-Ausschluss
bedeutet für einen Verband unter anderem den Wegfall aller finanzieller
Unterstützung seitens des Weltverbandes sowie die Suspendierung sämtlicher
Clubs und nationaler Auswahlen von allen internationalen Bewerben. Auch
nigerianische Schiedsrichter dürften in diesem Fall nicht zu Einsätzen im
Ausland kommen.