Gewinnt Rapid am Sonntag nicht gegen Salzburg hat Sturm Champions-League-Quali-Platz sicher - LASK kann nur noch Dritter werden.
Sturm Graz kommt aus dem Feiern nicht heraus. Nach dem Gewinn des ÖFB-Cups am Mittwoch in Klagenfurt machten die Steirer am Samstag zum Auftakt der 34. Runde der Fußball-Bundesliga mit einem 3:1-Heimsieg gegen den LASK den wohl entscheidenden Schritt zum Vizemeistertitel. Der bringt einen Platz in der Champions-League-Qualifikation, die der Aufsteiger aus Oberösterreich nicht mehr erreichen kann.
Einziger Sturm-Gegner bleibt damit Rapid. Zumindest bis Sonntag. Da muss der Rekordmeister den Schlager in Hütteldorf gegen Salzburg gewinnen, um die kleine Chance auf Rang zwei noch zu wahren. Der Rückstand würde aber auch dann noch fünf Punkte betragen. Sturm hätte also im Heimspiel gegen die Admira und der Auswärtspartie in Altach zwei weitere Möglichkeiten, alles klarzumachen.
Sturm fehlte Frische, war aber effizient
Sturm fehlte nach dem 120-minütigen Auftritt beim 1:0-Sieg nach Verlängerung gegen Meister Salzburg im Wörthersee-Stadion zwar die Frische, Fehler der Gäste sowie eine perfekte Effizienz führten trotzdem zum Erfolg. Matchwinner war Deni Alar mit einem Triplepack (14./Elfmeter, 28., 46.). Der 28-jährige Stürmer machte die schnelle Gästeführung durch Maximilian Ullmann (11.) wett, erhöhte sein Saisontorkonto auf 19 und stieg voll in den Kampf um die Torjägerkrone ein. Salzburgs Munas Dabbur führt die Wertung mit 20 Toren an.
Der aufgrund einer Cup-Finale-Wette statt seiner gewohnten roten Haare mit schwarzer Haarpracht ausgestattete Sturm-Trainer Heiko Vogel veränderte sein Team nur an zwei Positionen. Für den gesperrten Innenverteidiger Lukas Spendlhofer rückte Christian Schoissengeyr ins Team, Sandi Lovric ersetzte Stürmer Bright Edomwonyi. Das Spiel machten vorerst klar die Linzer, die frischer wirkten, zweikampfstärker waren und auch zurecht vorlegten. Nach Michorl-Pass leitete Joao Victor weiter auf Ullmann, der wuchtig vollendete (11.).
Sturm mit Ausgleich in der 14. Minute
Fast im Gegenzug brachten sich die Oberösterreicher aber um die Früchte der frühen Führung. Nach missglücktem Trauner-Rückpass brachte der zu spät herauseilende Tormann Pavao Pervan den durchbrechenden Peter Zulj an der Strafraumgrenze zu Fall. Schiedsrichter Robert Schörgenhofer entschied auf Elfmeter, eine wohl vertretbare Entscheidung. Pervan kam mit Gelb glücklich davon. Alar zeigte keine Nerven und verwandelte in die Mitte (14.).
Beim zweiten Treffer patzte Pervan, ließ einen haltbaren Zulj-Schuss aus, weshalb Alar aus weniger als fünf Metern mit einem Lupfer abstauben konnte (28.). Der LASK kam zu vielen Standardsituationen, eine hätte beinahe den Ausgleich eingeleitet. Nach einem kurz abgespielten Corner kam Thomas Goiginger aus 20 Metern zum Schuss, scheiterte aber an der Latte (45.).
Hausherren machten nach Wiederanpfiff alles klar
Gleich nach Wiederbeginn machten die Hausherren zur Freude des Großteils der 12.113 Zuschauer in der Merkur Arena alles klar. Die Grazer schalteten blitzschnell um, Emanuel Pogatetz rasierte nach einer Zulj-Hereingabe in der Mitte den Ball, weshalb Alar keine Mühe hatte aus bester Position neuerlich seine Goalgetter-Qualitäten unter Beweis zu stellen.
Die Linzer, die einer Verschiebung der Partie auf Sonntag nicht zugestimmt hatten, hatten in der Folge gegen das Resultat verwaltende Grazer klar mehr vom Spiel, Topchancen waren aber Mangelware. Nach einer tollen Goiginger-Aktion fiel der Abschluss zu schwach aus (69.). Am Ende lag noch das 4:1 in der Luft, Pervan reagierte bei einem Edomwonyi-Kopfball glänzend (83.). Da waren die Gäste nach der Ampelkarte für Pogatetz (80.) nur noch zu zehnt.
Sturm kehrte damit in der Liga nach dem 1:4 in Salzburg auf die Siegerstraße zurück. Für die Linzer war es die zweite Niederlage am Stück nach dem Heim-0:2 gegen Rapid. Der Aufsteiger-Punkte-Rekord von Altach (59 in Saison 2014/15) ist damit nach wie vor nicht geknackt. Der LASK hält weiter bei 57 Zählern.