Austria gewinnt Sechspunktespiel gegen Hartberg, Sturm schießt WSG Tirol ab.
Austria Wien und Sturm Graz haben die 16. Runde der Fußball-Bundesliga am Samstag mit Kantersiegen eröffnet. Die siebentplatzierten Wiener verkürzten mit einem 5:0-Heimerfolg gegen Hartberg den Rückstand auf den direkten Konkurrenten bei sechs ausstehenden Runden im Grunddurchgang auf fünf Punkte. Drei Punkte vor Hartberg liegt Sturm Graz nach einem 5:1-Auswärtserfolg bei WSG Tirol.
Die Tabellennachzügler SKN St. Pölten und SV Mattersburg trennten sich torlos. Das Top-Trio Salzburg, LASK und WAC ist erst am Sonntag gefordert. Meister Salzburg gastiert bei der Admira, der WAC in Altach. Das Schlagerspiel zwischen LASK und Rapid beschließt die Runde.
Monschein-Triplepack für Austria
Die Austria hat im schier aussichtslosen Rennen um den Sprung in die Meistergruppe der Fußball-Bundesliga ein kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben. Mit einem 5:0 (3:0) gegen den direkten Konkurrenten Hartberg feierten die Wiener am Samstag den höchsten Heimerfolg seit fast einem Jahr. Der Rückstand auf den Sechsten beträgt bei sechs ausstehenden Runden im Grunddurchgang nun noch fünf Zähler.
Christoph Monschein schoss drei Tore (20., 34., 60.) und hält damit bei 13 Saisontreffern. Benedikt Pichler (13.) mit seinem ersten Bundesliga-Tor und Alexander Grünwald (49.) trafen ebenso für die Hausherren. In der kommenden Woche wartet auf die Austria das Derby bei Rapid. Hartberg lieferte eine schwache Vorstellung ab, hat daheim gegen St. Pölten aber die Chance, den Vorsprung auf den Verfolger zumindest zu halten.
Christian Ilzer setzte im "Sechs-Punkte-Spiel" bei seiner Aufstellung auf die junge Welle. Die Offensivreihe hinter Monschein bildeten mit Pichler (22), Dominik Fitz (20) und Manprit Sarkaria (23) drei Youngster, die man bisher eher bei der zweiten Mannschaft bewundern konnte. Kapitän Grünwald begann in der defensiven Schaltzentrale. Aleksandar Borkovic fehlte aufgrund einer Fußverletzung. Bei den Steirern wurden Rajko Rep und Siegfried Rasswalder aufgrund von Sperren vermisst.
Die Austria begann wie erwartet ambitioniert, forcierte das Spiel über die Flügel. Fitz fand mit einem Wechselpass Linksaußen Sarkaria, dessen Hereingabe nahm Pichler mit der Brust an und schloss volley ab. Durch seinen Premierentreffer beflügelt, zeigte der Salzburger weiter auf und war am 2:0 maßgeblich beteiligt. Pichlers Antritt riss Hartbergs Defensive auf, Monschein war aus wenigen Metern zur Stelle.
Austria mit kräftigem Lebenszeichen
Austrias Torjäger präsentierte sich danach weiter brandgefährlich. Nach einer Balleroberung von Fitz ging sein Abschluss zunächst am langen Eck vorbei, wenige Minuten später war es aber soweit. Fitz fand Monschein, der alleine vor TSV-Keeper Rene Swete keine Probleme hatte. Hartbergs Abwehr offenbarte dabei zum Ärger von Trainer Markus Schopp Auflösungserscheinungen. Von den Oststeirern war bis zur Pause offensiv praktisch nichts zu sehen.
Schopp reagierte auf die schwache Vorstellung seiner Elf mit zwei Wechseln. Die Wirkung verpuffte bald. Grünwald verwertete nach einem Freistoßtrick und beendeten damit alle Zweifel am Sieger. Spätestens danach wachte der in der aktiven Unterstützung wenig engagierte Anhang der Violetten auf. Glück hatten die Favoritner, als Florian Klein einen Kopfball von Lukas Ried auf der Torlinie vom Schiedsrichterteam ungesehen mit der Hand klärte (58.). Zwei Minuten später stand es 5:0: Der nach einem weiten Pass enteilte Pichler legte uneigennützig für Monschein auf. Für die Steirer ließ Dario Tadic die Chance auf das Ehrentor aus, Fitz traf noch die Stange. Mit fünf Toren Unterschied hatte die Austria zuletzt Mitte Dezember 2018 daheim gewonnen, beim umjubelten 6:1 gegen Rapid.
St. Pölten und Mattersburg trennten sich torlos - mehr auf Seite 2
Effizientes Sturm schoss Wattens mit 5:1 in die Krise - mehr auf Seite 3
Der SKN St. Pölten ist in der Fußball-Bundesliga seit vier Spielen ohne Niederlage. Gegen den SV Mattersburg war es aber beileibe kein spielerisches Glanzlicht, dass die Niederösterreicher in der 16. Runde setzten. 0:0 lautete das Ergebnis am Samstag in der NV Arena. Für Mattersburg war es nach sechs Niederlagen am Stück ein kleiner Schritt aus der Krise.
Die Burgenländer, die erstmals seit 29. September (2:0 in Altach) auch ohne Gegentor blieben, verbesserten sich in der Tabelle vorerst vom letzten auf den zehnten Platz. St. Pölten, das vor einer Woche Spitzenreiter Salzburg auswärts ein 2:2 abgetrotzt hatte, ist weiter Achter.
Mattersburg schaffte es zu Beginn zwar, den Ball relativ lange in den eigenen Reihen halten, konnte damit offensiv aber nichts anfangen. Dafür gibt die spielerische Qualität in der Mannschaft derzeit einfach zu wenig her. St. Pölten verlegte sich auf Umschaltsituationen, die aber ebenfalls nichts einbrachten. Ein Schuss aus spitzem Winkel von Daniel Luxbacher (28.) war bis dahin die einzige Chance in der Partie. Nach einem Corner prüfte Daniel Drescher (40.) Mattersburgs Torhüter Markus Kuster, der den Kopfball auf der Linie wegschlug.
Der SKN fand auch nach der Pause durch die Mitte kein Durchkommen. So gab es auf beiden Seiten nur Beinahe-Chancen zu verzeichnen. Ein Vorstoß von Stürmer Pak Kwang-ryong in der 71. Minute endete mit einem Zusammenprall mit Mattersburg-Goalie Kuster. Ein Schuss von Husein Balic (81.) aus der Drehung verendete weit neben dem Tor.
Effizientes Sturm schoss Wattens mit 5:1 in die Krise - mehr auf Seite 3
Mit einem 5:1-(2:0)-Sieg bei WSG Wattens hat Sturm Graz in der Fußball-Bundesliga Kurs auf das obere Tabellendrittel genommen. Die gnadenlos effizienten Grazer stürzten den Aufsteiger aus Tirol am Samstag in der 16. Runde in die Krise. Der Aufsteiger kassierte die vierte Niederlage in Folge. Sturm hingegen ist seit drei Partien ungeschlagen.
Durch Treffer von Philipp Huspek (7.), Juan Dominguez (38.), Kiril Despodow (68.), Otar Kiteishvili (93.) sowie ein Eigentor von Florian Toplitsch (49.) schob sich Sturm vorerst an Rapid vorbei auf Rang vier. Auf den ebenfalls erst am Sonntag in Altach spielenden Dritten WAC fehlen drei Punkte. Auch Ivan Ljubic verzeichnete ebenfalls ein Eigentor (56.), womit zumindest die Torlos-Serie der Gastgeber nach vier Heimspielen ein Ende hat. Der Tiroler Vorsprung auf das Tabellenende beträgt nur zwei Punkte.
Die Gäste lieferten vor enttäuschender Kulisse am Innsbrucker Tivoli ein Lehrbeispiel an Effektivität ab. Huspek schloss einen Konter zur frühen Führung ab (7.). Nach einer Balleroberung von Ljubic gegen Felix Adjei war es über Kiteishvili schnell gegangen. Der erneut für den fehlenden Thorsten Röcher aufgebotene Huspek hatte bereits in der Vorwoche gegen Rapid getroffen.
Ganz anders Wattens, das nach dem frühen Rückschlag gleich zu mehreren Ausgleichschancen kam, aber keine davon verwertete. Die beste Möglichkeit vergab Sebastian Santin, der völlig unbedrängt am Tor von Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl vorbei köpfelte (32.). Zuvor war Siebenhandl bei einem abgefälschten Schuss von Lukas Grgic (10.) und gegen Kelvin Yeboah (16.) mit dem Fuß zur Stelle.
Die Grazer, die erstmals nach sechs Pflichtspielen wieder mit einer defensiven Viererkette antraten, verwalteten die Führung ohne großen Nachdruck. Weite Bälle auf die Flügel Huspek und Despodow waren für Wattens fast immer leicht zu verteidigen. Das 2:0 brachte eine Standardsituation: Bekim Balaj verlängerte einen Despodow-Freistoß per Kopf vor die Füße von Dominguez, der nur noch einschieben musste (38.).
Wenige Augenblicke nach dem Seitenwechsel war die Partie vermeintlich gelaufen. Despodow narrte die Tiroler Hintermannschaft, Toplitsch bugsierte den Ball unglücklich ins eigene Tor (49.). Ivan Ljubic fabrizierte nach einem Eckball auf der Gegenseite aber ebenfalls ein Eigentor und sorgte damit für ein wenig Spannung. Es war das Ende der Wattener Heimflaute (56.): Der Elf von Trainer Thomas Silberberger war zuvor in vier Heimspielen beziehungsweise seit Ende August kein Tor mehr im eigenen Stadion gelungen.
Hektik kam jedoch keine mehr auf. Dafür sorgte Sturms auffälligster Mann der vergangenen Wochen: Despodow stellte nach Balaj-Pass mit einem platzierten Linksschuss ins rechte Eck Sturms achten Saisonsieg sicher (68.). Tief in der Nachspielzeit köpfelte noch Kiteishvili nach Corner zum 5:1-Endstand ein (93.). Zum ersten Mal in dieser Saison gelangen der Truppe von Nestor El Maestro fünf Tore.