In der vorletzten Runde steigt heute Thriller-Duell zwischen der Austria und dem WAC.
Für Austria Wien ist das letzte Meistergruppe-Heimspiel gegen den Tabellendritten WAC das nächste Finale. Die "Veilchen" müssen am Sonntag (17.00) gewinnen, um noch die Chance auf Platz drei und die damit verbundene Fixteilnahme an der Europa-League-Gruppenphase zu wahren. "Es weiß jeder, was auf dem Spiel steht. Es ist wieder eines dieser berühmten Endspiele", betonte Trainer Robert Ibertsberger.
Der 42-Jährige ist zuversichtlich, dass nach dem 3:1 bei Sturm Graz der nächste Dreier eingefahren wird, "damit wir dann das große Endspiel mit dem LASK haben", ergänzte der Austria-Coach am Freitag mit Blick auf das abschließende Match am 26. Mai (17.00 Uhr) beim Vizemeister in Pasching. Aktuell fehlen vier Zähler auf den WAC. Neben der Austria macht sich aber auch noch der mit den Wienern punktegleich Vierte Sturm Hoffnungen auf Rang drei. Die Grazer empfangen am Sonntag Double-Gewinner Red Bull Salzburg und bekommen es eine Woche später auswärts mit dem WAC zu tun.
Matchball
Für die Gäste aus Kärnten ist die Partie bei der Austria, für die bis Freitagmittag bereits mehr als 9.000 Karten weg waren, somit der erste Matchball. "Wir werden definitiv versuchen, nach Wien zu fahren und zu gewinnen. Und dafür müssen wir eine Mörderleistung abrufen. Die braucht es gegen die Austria, 95 Prozent werden nicht reichen", stellte WAC-Coach Christian Ilzer klar, dass man sich nicht auf irgendwelche Rechenspiele einlassen wolle.
Fakt ist aber, dass die Wolfsberger gegen die Austria seit bereits vier Liga-Duellen (drei Siege, ein Remis) ungeschlagen sind und bereits bei einem Punktgewinn die beste Platzierung eines Kärntner Teams in der Bundesliga-Geschichte sicher hätten, da sie damit nicht mehr schlechter als Vierter werden können. Und im Falle eines Remis der Wolfsberger in Wien und einer Niederlage von Sturm gegen Salzburg wäre dem Wolfsrudel sogar bereits Platz drei sicher.
Zusätzliche Brisanz erhält das Duell der Austria mit dem WAC auch aufgrund des Gerüchts, dass Ilzer einer der Trainerkandidaten bei den Favoritnern sein soll. Ralf Muhr, der Sportdirektor der Wiener, betonte am Freitag im Gespräch mit der APA, dass in der Trainerfrage "noch keine finale Entscheidung getroffen worden" sei. "Ich habe mit vielen Trainern Gespräche geführt", sagte der 48-Jährige, ohne Namen zu nennen. Es gebe aber bereits eine von ihm erstellte "Shortlist".
Ilzer, der medial überdies schon mit dem LASK und dem deutschen Bundesliga-Absteiger Hannover 96 in Verbindung gebracht wurde, gibt schon seit Wochen keinen Kommentar zu diesem Thema ab. Der 41-Jährige kann dieses Brodeln in der Gerüchteküche auch sehr gut ausblenden. "Ich kann mich super fokussieren, habe kein Problem damit, da wir noch ein Riesenziel vor uns haben", erklärte der Steirer. "Wir haben uns von Beginn weg kein Komfortzonenziel wie etwa den Klassenerhalt gesetzt. Wir wollten von Beginn an in die Meistergruppe." Danach habe man die Ziele "'step by step' nach oben geschraubt. Und jetzt wollen wir uns diesen dritten Platz holen."
Ilzer verglich das Saisonfinish mit der Abfahrt über die berühmt-berüchtigte Streif in Kitzbühel: "Wir sind noch nicht im Ziel, sondern erst am Hausberg und dort Dritter bei der letzten Zwischenzeit. Jetzt müssen wir brutal fokussieren, denn es steht uns noch die schwierige Schrägfahrt und der Zielsprung bevor. Erst wenn im Ziel der Dreier aufleuchtet, haben wir unser großes Ziel erreicht."