Die Wiener Austria atmet nach dem 2:1 gegen den WAC im Halbfinale um die Europacup-Quali auf. Am Freitag wartet auf den Interimscoach der Veilchen, Christian Wegleitner (19.30 Uhr/heim) und Dienstag kommender Woche (19 Uhr/auswärts) Hartberg. Nach dem Sieg flogen aber die Verbal-Fetzen.
Die Revanche für die 0:4-Heimwatsche gegen den WAC zehn Tage zuvor war den Violetten geglückt. Michael Wimmer hatte die Niederlage den Trainerjob gekostet, der Weg wurde frei für Wegleitner, bis dahin Wimmers „Co“. „Er macht es sehr, sehr gut. Wir sind dankbar, dass er uns aus dieser blöden Situation herausgeholt hat“, gab Kapitän Manfred Fischer nach dem zweiten Sieg im zweiten Spiel unter dem Neuen an.
Werner poltert, Schmid antwortet gelassen
Der WAC verabschiedete sich hingegen unglücklich in die Ära von Rückkehrer Dietmar Kühbauer, der im Sommer Manfred Schmid ablöst. Dieser gab sich nach dem abrupten Saisonende entspannt, trotz der Attacken von Austria-Sport-Vorstand Jürgen Werner. „Das Respektloseste, was ich in 30 Jahren Fußball erlebt habe“, wetterte Werner schon vor der Partie über Schmid, der sich beim 4:0 am Verteilerkreis von violetten Fans hatte feiern lassen. Die halten dem ehemaligen Coach nach seinem Aus bei der Austria im Dezember 2022 noch immer die Treue.
„Anscheinend hat er das eine oder andere nicht verkraftet“, meinte Schmid nach Abpfiff lapidar. „Solche Interviews verstehe ich nicht ganz. (...) Es geht nur um die Beziehung zwischen Austria Wien, den Fans und mir. Das wird auch der Jürgen Werner nicht ändern können“, sagte Schmid und betonte, sich etwa mit Austria-Spielern ausgesprochen und für die Aktion entschuldigt zu haben. Sein Fazit: „Respekt und Anstand kann man sich nicht kaufen.“
Keine Schmid-Rückkehr, »so lange er dort ist«
Eine Rückkehr zu den Veilchen, wie man mancherorts spekulierte, sei aktuell nicht denkbar. „So lange er dort ist, ganz bestimmt nicht“, gab Schmid im Hinblick auf Werner an. Eine solche Rochade sei freilich ohnehin „nie ein Thema“ gewesen“, bestätigte wiederum Werner. Wer der neue Coach sein könnte, wollte Werner naturgemäß nicht verraten. Man habe schon „einige Gespräche geführt“ und wolle „einen Trainer, der zu unserem Stil passt. Wir wollen nicht wieder alles über den Haufen werfen“, stellte Werner im Nachsatz klar.