Abrechnung mit St. Pölten

Das steckt hinter der Schinkels-Wutrede

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Nach der 0:4-Blamage gegen Austria Klagenfurt ging Ex-Nationalspieler Frenkie Schinkels hart mit St. Pölten ins Gericht. Nun erklärt er die Hintergründe.

"Schleicht's euch aus St. Pölten, verzupft's euch aus St. Pölten. Ihr gehört nicht nach St. Pölten" - in einem Video, das er auf Facebook postete (oe24 berichtete), redete sich Schinkels am Mittwoch in Rage. Rund 20 Stunden später wurde dieses über 630 Mal geteilt und über 3.300 Mal kommentiert. Doch was steckt dahinter?

Bei einem Besuch im Schweizerhaus im Wiener Prater verfolgte der 58-Jährige das Hinspiel der Relegation zwischen St. Pölten und Klagenfurt am Tablet via Livestream mit. Der Ausgang und der damit fast sichere Abstieg der Niederösterreicher ist bekannt. Vor dem Rückspiel am Samstag (17 Uhr) hat Schinkels die Schuldigen bereits ausgemacht. Und die sind laut ihm nicht die Spieler. "Ihr seid's ein Wahnsinn", schimpfte er explizit gegen Sportdirektor Georg Zellhofer, General Manager Andreas Blumauer und Spielerberater Frank Schreier.

"Ich muss jetzt mal Alarm schlagen"

Am Donnerstag bekräftige Schinkels gegenüber ÖSTERREICH: "Ich muss da jetzt mal Alarm schlagen. Sonst werkeln die alle einfach weiter, wie sie wollen." Im Video habe er außerdem eine weitere Personalie vergessen, von der er "schwer enttäuscht" ist: Vorstandsmitglied Thomas Nentwich. Die Hoffnung, dass der etwas bewegen könne, habe Schinkel "komplett verloren".

St. Pölten ist für ihn eine Herzensangelegenheit. Seit 31 Jahren lebt er schon in der Landeshauptstadt von Niederösterreich. Den SKN trainierte er zwischen 2003 und 2004 als Chefcoach, von 2014 bis 2017 war er dort Sportdirektor. "Ich habe dort so gerne gearbeitet. Es war ein Traum", sagt Schinkels. Nun fehle dort die St. Pöltener Philosophie, "keiner identifiziert sich mehr mit dem Verein".

Unter Sportdirektor Schinkels glückte Aufstieg

Unter Sportdirektor Schinkels stiegen die Wölfe 2015 in die Bundesliga auf und schafften im Jahr darauf den Klassenerhalt. "Ich hatte Ahnung vom Fußball und war mit 100 Prozent bei der Sache. Jetzt reden so viele Ahnungslose mit", ärgert sich der gebürtige Holländer. Nun hofft er auf ein Wunder. Denn: "Den Abstieg hat sich St. Pölten mit diesem wunderschönen Stadion wirklich nicht verdient."

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