Rieder nach Remis: ''Schmerzt extrem''

Gemischte Gefühle nach emotionalem OÖ-Derby

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Das Oberösterreich-Derby hat am Samstag keinen Sieger, dafür aber standesgemäß viel Emotionen gebracht.

Der LASK rettete mit dem späten 1:1 in Ried eine spielerisch enttäuschende Vorstellung in 45-minütiger Unterzahl, das Schlusslicht weinte angesichts einer kämpferisch-taktischen Topleistung zwei wichtigen Punkten nach. "Der Punktverlust schmerzt extrem", sagte Ried-Coach Christian Heinle, sein LASK-Pendant Dietmar Kühbauer war von der Leistung seiner Truppe enttäuscht.

Vor allem in der ersten Hälfte hätte er seine Mannschaft "nicht wiedererkannt", erklärte Kühbauer nach dem ersten Spiel 2023 ohne Sieg. "Das ist ein OÖ-Derby, da muss man physisch da sein. Wir wollten es aber spielerisch lösen", erklärte Kühbauer. "Wir waren uns vielleicht zu sicher, auch von der Körpersprache zu locker unterwegs", mutmaßte Goalie Alexander Schlager - und das trotz der Warnungen des Trainers vor dem Spiel. Tatsächlich war der Favorit mit dem aggressiven Vorgehen der Rieder vor dem Seitenwechsel überfordert und handelte sich mit der Roten Karte für Felix Luckeneder einen folgenschweren Ausschluss ebenso ein wie einen Elfmeter, den Christoph Lang souverän verwertete (45.+1).

In einer vielleicht zu frühen Phase des Spiels hatte sich Luckeneder als letzter Mann auf der Linie entschieden, beim Schuss von Stefan Nutz mit der Hand einzugreifen. So war der schon in Gleichzahl schwach agierende LASK nach dem Seitenwechsel in der Bredouille. Echte Chancen schauten weiter kaum heraus, auch wenn Kühbauer der Truppe eine Steigerung attestierte. "In der zweiten Hälfte mit zehn Mann muss ich ihnen Respekt zollen, da waren wir die bessere Mannschaft. Da hat sie ihr wahres Gesicht gezeigt", betonte der 51-Jährige.

Heinle trauert Sieg nach

Dass seine Truppe vor der Premiere im neuen Linzer Stadion am kommenden Freitag gegen Lustenau zumindest keinen Bauchfleck hinlegte, war nicht zuletzt Keito Nakamura zu verdanken. Der Japaner, der davor weitgehend abgemeldet war, erzielte nach Vorlage von "Joker" Moses Usor den Ausgleich (90.) und sein zehntes Saisontor. Wie schon im ersten Saisonduell in Pasching endete der Bundeslandvergleich 1:1. "Im Endeffekt bin ich jetzt glücklich über den Punkt", atmete auch Schlager auf. "Die erste Hälfte war sehr verbesserungswürdig, in der zweiten sind wir als Team zusammengestanden. Das zeigt, dass die Mannschaft das Herz auf dem rechten Fleck hat."

Das bewies Ried zur hörbaren Freude des zuletzt leidgeprüften Anhangs über die gesamten 90 Minuten. "Die Spieler haben wirklich alles umgesetzt, was wir in dieser Woche geübt haben", lobte Heinle. "Der Funke ist übergesprungen, die Fans haben uns gepusht." Dass es am Ende nicht zum ersten Sieg nach fünf Partien mit nur zwei Punkten reichte, lag auch am eigenen Unvermögen in den mehreren Offensivaktionen. "Man kann uns nur vorwerfen, dass wir nicht das 2:0 gemacht haben", stellte Heinle fest. Sein Fazit, bevor am kommenden Sonntag der schwere Gang zu Serienmeister Salzburg folgt: "Ein tolles Spiel, aber es hätte drei Minuten früher vorbei sein müssen."
 

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