Beinhart! ÖSTERREICH-Kolumnist Polster analysiert erstes Saisonviertel.
Also ganz ehrlich: Ich bin enttäuscht. Enttäuscht von den Wiener Großklubs Austria und Rapid, aber auch von Meister Salzburg, denn keiner der drei Topvereine hat in den ersten neun Runden überzeugen können. Jetzt sagen viele, das liegt an der Doppelbelastung. Aber ich meine, das ist nur eine Ausrede.
Auch wir haben früher im Europacup gespielt und haben am Wochenende gewonnen. Und wir hatten einen viel kleineren Kader - damals wurde nicht rotiert. Wir haben uns einfach gefreut, dass wir spielen durften und nicht ständig trainieren mussten. Aber reden wir von heute.
Meine Austria steht nach dem ersten Viertel nur auf Rang fünf. Das tut weh und ist eigentlich auch unwürdig. Vor allem in der Defensive passieren immer wieder Fehler. Aber das weiß Thorsten Fink. Er ist ein guter Trainer, arbeitet sicher daran. Vielleicht kann ihm ja auch Franz Wohlfahrt im Winter mit Verstärkung helfen.
Rapid-Euphorie wird immer weniger
Eigentlich gut gestartet ist Rapid. Das neue Stadion und Neo-Coach Mike Büskens entfachten in Hütteldorf eine Euphorie. Die wird immer weniger, da es auswärts nicht läuft. Nur ein Sieg ist zu wenig für einen Rekordmeister. Die Neuzugänge haben auch noch nicht wirklich eingeschlagen. Da wartet noch viel Arbeit.
(c) APA
Genauso wie auf Salzburg. Dabbur kam als Schützenkönig aus der Schweiz und trifft bei den „Bullen“ aus drei Metern kein Scheunentor. Noch immer hängt alles an Soriano. Hat der einen schlechten Tag, wird’s kritisch. Und genau da sind wir jetzt bei Sturm.
Die Topklubs sind gefordert
Die Grazer haben einen riesigen Umbruch hinter sich - und es läuft trotzdem wie geschmiert. Alar ist quasi das Gegenstück von Dabbur. Er trifft aus 100 Metern eine Fliege, ist das beste Beispiel für die gute Arbeit von Günter Kreissl und Franco Foda. Wie lang der Lauf von Sturm anhält?
Ich meine, das kommt auf die Topklubs an. Salzburg, Rapid und die Austria sollten jetzt in die Gänge kommen, ihre Stärke beweisen. Die erste Chance dazu haben die "Bullen" im Duell mit Sturm am Sonntag.