Bundesliga-Meistergruppe

1:2 - Rapid verspielt gegen WAC wohl letzte Titelchance

Teilen

Der SK Rapid muss sich zuhause in der Nachspielzeit gegen den WAC mit 1:2 geschlagen geben. Damit sind wohl die Titelträume der Hütteldorfer in der Bundesliga endgültig begraben.

Fußball-Vizemeister Rapid hat gegen den WAC eine überraschende Heimniederlage kassiert. Die Hütteldorfer mussten sich den Kärntnern am Sonntag 1:2 geschlagen geben, der entscheidende Treffer glückte Cheikhou Dieng in der 91. Minute. Marcel Ritzmaier hatte Rapid in der 57. Minute aus einem Freistoß in Führung gebracht, Michael Liendl erzielte aus einem umstrittenen Elfmeter den Ausgleich (68.). Rapids Mateo Barac sah in einer teilweise hektischen Partie die Rote Karte (77.).

Hier alle Details zum Spiel

Sollten die zweitplatzierten Grün-Weißen am Mittwoch nicht beim neun Punkte voranliegenden Titelverteidiger Red Bull Salzburg gewinnen, wären die "Bullen" vorzeitig und zum achten Mal in Folge Meister. Immerhin ist Rapids zweiter Platz weiterhin komfortabel abgesichert - der Vorsprung auf Sturm Graz und den LASK beträgt jeweils sechs Zähler. Endrang zwei berechtigt zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation, der Dritte tritt im Europa-League-Play-off an.

Stabiles 0:0 zur Pause - Freistoß-Tor von Ritzmaier

Von Champions-League-Niveau war Rapid gegen den WAC weit entfernt. Zwar erarbeiteten sich die Hausherren von Beginn an eine klare Feldüberlegenheit, zwingende Chancen blieben jedoch aus. Ercan Kara schoss weit über das Tor (7.), ein Versuch von Ritzmaier, der wohl im Tor gelandet wäre, wurde von Michael Novak abgeblockt (17.). Auch Dejan Ljubicic hatte sein Visier schlecht eingestellt (34.).

Der WAC verzeichnete vor dem Seitenwechsel nur eine nennenswerte Offensivaktion - in der 13. Minute flog ein Volley von Christopher Wernitznig deutlich über die Latte. Rapid ging schließlich mit einer kuriosen Situation in Führung. Ritzmaier foulte Matthäus Taferner, den dafür verhängten Freistoß führte Dejan Joveljic schnell aus und traf dabei den noch am Boden sitzenden Taferner an den Arm. Daraufhin pfiff Schiedsrichter Christopher Jäger Freistoß für Rapid, den Ex-WAC-Profi Ritzmaier aus gut 20 Metern verwandelte (57.). 

Strittiger Elfmeter zum WAC-Ausgleich

Wenig später stand Jäger neuerlich im Mittelpunkt: Der Referee gab nach einem Zweikampf zwischen Wernitznig und Mateo Barac Strafstoß, obwohl TV-Wiederholungen relativ klar darauf hindeuteten, dass der WAC-Akteur den Regelverstoß begangen hatte. Rapids Proteste verhallten ungehört, Liendl stellte vom Punkt auf 1:1 (68.).

Barac ärgerte die Elfmeter-Entscheidungen offenbar derart massiv, dass ihm in der 77. Minute die Sicherungen durchbrannten. Der Kroate trat auf die Schulter des am Boden liegenden Dario Vizinger und sah dafür die Rote Karte.

Im Finish entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Rapid schien dem Sieg in Unterzahl sogar näher, allerdings sprang ein Volley von Christoph Knasmüllner von der Latten-Unterkante wieder zurück ins Feld (84.). Das Goldtor gelang dem WAC - Dieng war nach Fehlpass von Knasmüllner und Querpass von Vizinger aus kurzer Distanz zur Stelle (91.). Damit verpasste Rapid den vierten Sieg im vierten Saisonduell mit dem WAC. 

Stimmen zum Spiel:

Michael Liendl: "Am Ende war es ein glücklicher Sieg. Wir haben heute nicht unser bestes Spiel gehabt. Zweite Halbzeit haben wir gut verteidigt. Am Ende nehmen wir den Sieg aber gerne mit, was in der Phase der Meisterschaft natürlich egal ist, wie er zustande kommt. Nach der Roten Karte kam der Glaube auf, dass wir etwas mitnehmen können. Natürlich braucht man auch etwas Glück. Das zweite Tor haben wir auch gut gespielt. Ich fühle mich beim WAC sehr wohl, es hat Gespräche gegeben und der Vertrag wurde verlängert. Mit dem Sieg sind jetzt natürlich voll dabei."

Marcel Ritzmaier: "Bis zur Roten Karte haben wir nichts anbrennen lassen, haben den Gegner an die Wand gespielt. Mit einem Mann mehr gibt es dann die sogenannte zweite Luft, dann haben wir es nicht gut verteidigt. Die zweite Halbzeit war schön anzuschauen, es ging viel hin und her. Heute war das Glück nicht auf unserer Seite. Das Tor freut mich natürlich persönlich, wichtiger ist aber die Mannschaft, und die Niederlage tut sehr weh. Wir werden uns gut regenerieren, am Mittwoch steht das nächste Spiel an." 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.