Vorteil für Sturm

Rapid: Wirbel um Play-off-Spielplan

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Rapidler haben weniger als 48 Stunden Pause vor dem Spiel gegen Sturm.

Rapid hat die Chance auf einen Europacup-Startplatz souverän am Leben gehalten. Die Hütteldorfer gaben sich im Play-off-Halbfinale der Fußball-Bundesliga am Dienstag beim 2:0-Sieg gegen Mattersburg keine Blöße. Der Triumph bedeutet aber noch nichts, nach der Pflicht muss schon am Donnerstag und Sonntag (jeweils 17.00 Uhr) gegen den Meistergruppe-Fünften Sturm Graz die Kür folgen.
 
"Wir können mit der Partie zufrieden sein. Das hilft uns aber alles nichts, wenn wir es nicht schaffen, in den Europacup einzuziehen", sprach Rapid-Kapitän Stefan Schwab Klartext. Erst ein kleines Zwischenziel ist abgehakt, bei der nächsten Hürde ist auch die Favoritenrolle nicht mehr so klar verteilt wie am Dienstag. "Der Vorteil liegt bei Sturm, da sie ein Spiel weniger haben", sagte Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer.
 

Vorteil für Sturm

Weniger als 48 Stunden nach dem Schlusspfiff müssen seine Schützlinge neuerlich im Allianz Stadion auf den Rasen. Eine völlig neue Situation für alle Beteiligten, die für Kopfschütteln sorgt. "Wir haben sehr wenig Zeit, müssen es aber annehmen, wie es ist", verlautete der Burgenländer, der hofft, dass sich aufgrund der Strapazen nicht ein Spieler verletzt. Die Grazer konnten hingegen in Ruhe die erste Play-off-Runde verfolgen und sich gezielt auf die entscheidenden Partien vorbereiten.
 
Das ist nicht die einzige Sache, die für sie spricht. Rapid ist sieben Pflichtspiele gegen Sturm sieglos. "Statistiken sind da, damit man sie verändert. Das habe ich schon als Spieler gesagt und sage ich jetzt auch als Trainer immer wieder", verlautete Kühbauer. Jedes Spiel fange bei null an. "Wir werden alles daran setzen, dass wir am Donnerstag ein gutes Spiel machen und vorlegen", sagte der 48-Jährige.
 
In den Duellen im Herbst - 1:1 in Graz, 0:0 in Wien - gab es keinen Sieger. Der letzte Rapid-Sieg liegt mit 21. Mai 2017 (1:0) in Wien lange zurück, es war der einzige in den jüngsten elf Duellen mit Sturm. "Das haben wir gar nicht im Kopf", betonte Abwehrspieler Mert Müldür. Schwab sah es ähnlich: "Das spielt nicht so eine Rolle in meinen Gedanken, weil es jetzt einfach ein K.-o.-Duell ist."
 
Das soll bereits im Hinspiel in die richtigen Bahnen gelenkt werden. "Wir haben 2018 wenig gewonnen gegen sie. Jetzt ist ein neues Jahr, eine neue Chance, die werden wir packen und schauen zu gewinnen", gab Schwab die Marschroute vor. Gedanken an die kurze Regenerationszeit müsse man aus dem Kopf streichen. "Wir müssen noch einmal alles mobilisieren, was in uns steckt", forderte der Salzburger. Sein Ziel ist ein Zu-null-Ergebnis. "Dann haben wir in Graz gute Chancen aufzusteigen."
 

Stadion ausverkauft?

Ein wichtiger Faktor könnten die Fans sein. Auch aufgrund des Feiertages am Donnerstag dürfte die 20.000er-Marke geknackt werden. "Ich hoffe, dass uns die Fans drübertragen, dass wir unseren inneren Schweinehund überwinden können", sagte Schwab.
 
Gegen Mattersburg war das nicht nötig. Die Partie war nach Toren von Christoph Knasmüllner (8.) und Aliou Badji (13.) schon nach einer Viertelstunde vorentschieden. Die Gäste blieben nur wegen der mangelnden Rapid-Effizienz im Spiel. "Natürlich hätten wir es uns leichter machen können, aber ich will jetzt keine Kritik anbringen. Wichtig ist, dass wir wieder zu vielen Chancen gekommen sind", analysierte Kühbauer.
 
Das war beim Gegner nicht der Fall, zwei Topchancen in 90 Minuten waren die harmlose Ausbeute. "Wir waren voll da und am Donnerstag gegen Sturm wird es genau so sein. Da sollten sie sich fürchten", richtete der zweifache Assistgeber Mert Müldür eine Kampfansage an die Grazer.
 
Der Gästesektor wird wohl voll sein, es scheint alles angerichtet für zwei spannende Duelle. Da die Rapidler das "obere Play-off" verpasst hatten, kommt es erst zum dritten Saison-Aufeinandertreffen. "Rapid - Sturm ist immer ein besonderes Duell, da sind viele Emotionen drinnen", meinte Schwab. Über den Gegner sind die Wiener bestens informiert. "Wir haben fast alle Spiele des oberen Play-off verfolgt, wissen genau, wie Sturm aufgetreten ist", sagte der 28-Jährige.
 
Schwab warnte vor der starken linken Seite mit Gideon Mensah und Michael Lema. "Sie haben den ein oder anderen Spieler neu dabei, von dem her wird es ein anderer Gegner als im Herbst", erläuterte der Mittelfeldspieler. Mit großem Selbstvertrauen werden die Gäste nicht antreten, sie haben sechs der jüngsten acht Ligaspiele verloren. Zuletzt gab es dreimal keine Punkte. Die Fans sind unzufrieden, die Situation ist angespannt. "Natürlich kriegt man mit, dass da auch viel los ist. Eh klar, sie sind auch nicht zufrieden mit ihrer Saison", so Schwab.
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