Wer soll diese Super-Bullen stoppen? Samstag, 19.30 Uhr wollen Co Adriaanses "TORanjes" Meister Rapid das Fürchten lehren.
Die neuen Super-Bullen schocken die Liga. Mit ihrem 6:0-Baller-Sieg gegen Mattersburg ist die Konkurrenz gewarnt, denn Coach Co Adriaanse erklärte: „Wir sind erst bei 50 Prozent.“ Morgen brennt der Rasen im Hanappi-Stadion beim ersten Liga-Kracher der Saison: Meister Rapid gegen die Salzburger.
Super-Elf
Sollten die Bullen bis dahin noch ein paar Prozente
draufgepackt haben, werden sie den Rekordmeister das Fürchten lehren.
Erfolgsformel
Der Erfolg der Bullen hat einen Namen: Co
Adriaanse. Der Holländer hat mit seinem 4-3-3-System die schlafenden Bullen
geweckt und zu wilden Stieren gemacht. „Janko hat mir gut gefallen. Die Tore
waren wichtig für sein Selbstvertrauen und die Mannschaft“, lobt Adriaanse
seinen Dreifachtorschützen und erklärt die Philosophie: „Wir haben viel
trainiert, auch auf Naturrasen und Variationen ausprobiert. Die Spieler
verstehen sich blind. Jeder weiß, was er machen muss. So einfach kann
Fußball sein.“ Und diese Erfolgsformel funktioniert bestens.
Liga-Kracher
Vor dem morgigen Gegner Rapid hat Adriaanse zwar
Respekt, doch es zählt nur eines: „Wir fahren nach Wien, um zu gewinnen.“
Der Kader wird fast gleich wie beim letzten Match sein, nur der zuletzt
verletzte Johan Vonlanthen ist als 19. Mann mit an Bord.
Dreiersturm
Auch in Wien setzt Adriaanse auf seine
„Ballermänner“ Janko, Zickler und Mahop. Mit der vollen Offensive und den
fleißigen Tchoyi und Öbster auf den Flügeln soll der Meister schwindlig
gespielt werden. „Eine zweite Niederlage kann sich Rapid nicht leisten. Der
Druck für den Meister wird riesig sein“, so der 60-Jährige.
Trotzdem überlässt Adriaanse nichts dem Zufall: Gestern stand intensives Videostudium am Programm. Und zu verbessern gibt es auch noch einiges: „Die Kondition und den letzten Pass können wir noch verbessern. Wir müssen auch viel mehr aus dem Spiel kommen.“ Gegen Rapid soll das alles gleich umgesetzt werden. Die Adriaanse-
Philosophie: „Spiel, Freude und viel Druck nach vorn.“
Auch am Samstag will Adriaanse Meister Rapid mit „Spaßfußball“ wegballern und die Liga erobern.
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Marc Janko (25) ist wieder voll da. Der Stürmer blüht mit Adriaanses Offensiv-Taktik voll auf. Janko im Gespräch über Rapid und seine Ziele:
ÖSTERREICH: Waren diese drei Tore nach einer eher schwachen
Saison ein Befreiungsschlag für Sie?
Marc Janko: Ja, total.
Aber das war die Arbeit der ganzen Mannschaft. Die neue Disziplin in der
Mannschaft und Adriaanses Taktik bringen den Erfolg. Ich habe mich vor allem
gefreut, weil es in der Vergangenheit ja nicht immer so super für mich
gelaufen ist.
ÖSTERREICH: Wer trägt Anteil an Ihrem Erfolg?
Janko:
Vor allem meine Familie. Ich habe gemerkt, wer wirklich hinter mir steht.
ÖSTERREICH: Und Adriaanse?
Janko: Der Trainer hat
auch großen Anteil an unserem Erfolg. Seine neue Philosophie, die Offensive,
das gefällt mir gut und kommt mir als Stürmer entgegen. So macht Fußball
richtig Spaß.
ÖSTERREICH: Ist das 4-3-3 das ideale System für Salzburg?
Janko:
Wir haben viele Systeme ausprobiert. Alles ist möglich. Wichtig ist, dass
wir für die Gegner unberechenbar sind.
ÖSTERREICH: Wer gehört nach dieser Runde zu den größten
Konkurrenten um den Titel?
Janko: Rapid ist der amtierende
Meister und nicht zu unterschätzen. Die Austria ist unberechenbar und immer
für eine Überraschung gut. Und dann ist da noch Sturm. Wenn sie so
weitermachen, wie sie sich gegen Rapid präsentiert haben, sind auch sie ein
heißer Konkurrent für uns.
ÖSTERREICH: Ist die 0:7-Heimpleite gegen Rapid noch in euren
Köpfen? Schließlich geht es morgen im ersten Liga-Kracher gegen den Meister.
Janko:
Sicher denken noch einige daran. Aber wir werden das 0:7 gegen Rapid
wiedergutmachen. Wir haben alle Chancen, spielen attraktiven, offensiven
Fußball und die Neuzugänge machen unsere Mannschaft noch extra stark. Und
Rapid? Die stehen nach der Auftakt-Niederlage mächtig unter Druck.
ÖSTERREICH: Sind Sie noch enttäuscht, dass Sie Ihre
Torjägerqualitäten nicht bei der EM präsentieren konnten?
Janko:
Nein, ich bin nicht enttäuscht von Hickersberger. Es war seine Entscheidung.
Ich trauere der EM nicht nach und schaue nach vorne.
ÖSTERREICH: Nach Nizza?
Janko: Nein, das
Freundschaftsspiel gegen Italien in Nizza ist für mich noch so weit weg. Man
muss abwarten, wer neuer Teamchef wird. Wenn er mich brauchen sollte, bin
ich natürlich sofort da. Jetzt zählt erstmal die Liga mit Rapid und der
UEFA-Cup.