Erstes Interview

Barisic: Das ist bei Rapid wirklich passiert

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Zoran Barisic hat sich erstmals öffentlich zu seinem Abgang 2016 von Rapid geäußert.

Nach der Trennung von Rapid im Sommer 2016 hat sich Barisic rargemacht. Offizielle Auftritte gab es kaum, danach kam das Engagement in der Türkei und "Zocki" war vorerst mal weg von der Bildfläche. Das Türkei-Abenteuer ist beendet, Barisic absolvierte einen mit Spannung erwarteten TV-Auftritt bei "Sky". Offen sprach er über das bittere Aus bei den Hütteldorfern.

"Wir wollten unterschiedliche Wege gehen! Der Verein hat sich für diesen Weg entschieden, ich wollte den Weg gehen, den wir in der Vergangenheit gegangen sind."

Die Richtung, die Rapid mit den Rekord-Einkäufen von Ivan Mocinic und Arnor Traustason eingeschlagen hatte, lag dem 47-Jährigen nicht: "Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen." Aber der eingeschlagene Weg sei ihm wichtig gewesen. "Mit jungen Spielern, die uns perspektivisch, sportlich weiterhelfen und einen Wiederverkaufswert haben. Das war mir wichtig, um das Fundament zu stärken, für mich hat das oberste Priorität gehabt", so Barisic.

Zu diesem Zeitpunkt herrschte schon enorme Unruhe im Verein. Das Verhältnis zum damaligen Sportdirektor Andreas Müller kühlte merklich ab. Später warf ihm der Deutsche vor, dass auch im Umfeld einiges vorgefallen sein soll.

"Man macht immer Fehler, aber grundsätzlich hatte ich auch das Gefühl, dass sich hinter meinem Rücken sehr viel abspielt, wo ich auch nicht mehr dieses hundertprozentige Vertrauen gespürt habe - von den Verantwortlichen, ich will jetzt nicht über einzelne Personen in der Öffentlichkeit reden. Das verbietet mir auch meine Erziehung. Mir ist es grundsätzlich am liebsten, sollte man irgendwelche Probleme miteinander haben, diese Auge in Auge zu lösen - oder auch nicht. Aber man fährt immer am besten, wenn man miteinander Face-to-Face spricht und nicht über die Medien."

Barisic will auch im Nachhinein kein böses Wort über ehemalige Kollegen verlieren. Was ihn jedoch wurmt, ist, dass seine jahrelange Aufbauarbeit zu wenig Wertschätzung erfahren habe. "Es war dann am Ende so, dass wir uns auf einem gewissen Niveau befunden haben, aber sehr viele Menschen haben auch vergessen, wie wir begonnen haben und wie wir dorthin gekommen sind. In welcher Lage sich der Verein sowohl politisch, wirtschaftlich als auch sportpolitisch befunden hat. Dann sind wir an einem Punkt angelangt, wo es eben eine Abzweigung gegeben hat. Der Verein wollte den Weg einschlagen, ich einen anderen. Somit haben wir uns dann getrennt."

Kann sich der derzeit vereinlose Coach irgendwann einmal eine Rückkehr vorstellen? "Derzeit wünsche ich Gogo Djuricin alles Gute und drücke ihm beide Daumen, dass er so erfolgreich wie möglich ist mit Rapid. Wir können alle nicht in die Zukunft blicken, aber grundsätzlich bin ich dem Klub immer noch sehr verbunden. Und man soll niemals nie sagen."

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