Weder die Hütteldorfer, noch die Grazer konnten ihre Chancen nutzen.
Rapid Wien und Sturm Graz haben sich am Sonntag im Schlager der 17. Runde der Fußball-Bundesliga mit 0:0 getrennt. Sturm gab im dritten Spiel unter Neo-Trainer Roman Mählich erstmals Punkte ab, behauptete aber Tabellenrang sechs. Rapid ist weiter Achter. Drei Punkte fehlen den Hütteldorfern fünf Runden vor Ende des Grunddurchganges auf die Top sechs, die in die Meisterrunde einziehen.
17.700 Zuschauer waren zu Rapids Generalprobe für das entscheidende Europa-League-Heimspiel am Donnerstag gegen die Glasgow Rangers gekommen. Trainer Dietmar Kühbauer setzte im Sturmzentrum auf den schnellen Philipp Schobesberger. Andrei Ivan und Deni Alar kamen erst in der Schlussviertelstunde ins Spiel.
Schon nach einer halben Stunde musste Rapid-Routinier Mario Sonnleitner wegen einer Muskelverletzung in der Innenverteidigung durch Mateo Barac ersetzt werden. Bei Sturm kehrte Regisseur Peter Zulj nach seiner Gelbsperre zurück, Ex-Nationalstürmer Philipp Hosiner stand erstmals nach seiner Rückkehr nach Österreich nicht im Kader.
Das Prestigeduell bot zwar Tempo und Intensität, war vor der Pause aber arm an Höhepunkten. Beide Teams versuchten es bei Ballgewinn mit schnellem Umschaltspiel. Sturm stand in der Abwehr zumeist tief, überließ Rapid das Spiel. Die Hütteldorfer vermochten damit auf holprigem Rasen aber lange nichts anzufangen. Ein Schuss von Thomas Murg ging klar am langen Eck vorbei (20.), ein Versuch von Christoph Knasmüllner klar drüber (35.).
Aufreger
Für den ersten Aufreger sorgte der bei Rapid links in der Offensive aufgebotene Boli Bolingoli, der von Sandi Lovric an der Strafraumgrenze unsanft gestoppt wurde. Es gab aber weder Freistoß noch Elfmeter (28.). Auf der Gegenseite hatte Richard Strebinger mit einem Volley von Stefan Hierländer keine Mühe (33.). Bei einem Lochpass von Hierländer auf Emeka Eze reagierte der Rapid-Keeper aufmerksam (45.).
Nach Seitenwechsel fand jedes Team eine Großchance vor: Zulj schoss nach starker Vorarbeit des Ex-Rapidlers Thomas Schrammel aus guter Position an die Stange. Den Nachschuss von Hierländer blockte Stephan Auer (63.). Für Rapid kam Mert Müldür nach einer Freistoßflanke von Murg an den Ball, seinen Schuss klärte Hierländer gerade noch vor der Linie (71.).
Rapid wirkte verunsichert, Sturm wurde aktiver, verzichtete aber auf das letzte Risiko. Den Hausherren fiel auch nach der Einwechslung von Alar und Ivan in der Offensive wenig ein. Die Wiener haben mittlerweile sieben Pflichtspiele in Folge nicht gegen Sturm gewonnen. Ein 1:0-Heimsieg im Mai 2017 bleibt der einzige volle Erfolg in den vergangenen zehn Ligaduellen der beiden Großclubs.
Mit lediglich 16 erzielten Treffern ist Rapid diesbezüglich Liga-Schlusslicht. Sturm dagegen schloss an den unter Mählich bisher praktizierten Ergebnisfußball an. In vier Spielen seit der Ablöse von Ex-Coach Heiko Vogel haben die Grazer kein Gegentor erhalten. Fünf Runden sind sie nun ungeschlagen.