Der LASK verpasst mit einem 0:0 gegen Salzburg die Meistergruppe. Dafür wäre ein Sieg notwendig gewesen um die Chance noch zu wahren.
Die Meistergruppe der Fußball-Bundesliga geht fix ohne den LASK über die Bühne. Die Linzer erkämpften sich am Mittwochabend im Nachtragsspiel der 21. Runde in Pasching gegen den überlegenen Tabellenführer Red Bull Salzburg zwar ein torloses Remis, können in der letzten Runde vor Ende des Grunddurchganges aber von Rang acht weg nicht mehr den Sprung unter die besten sechs Teams schaffen. Die letzten zehn Partien müssen daher in der Qualifikationsgruppe absolviert werden.
Salzburgs Vorsprung auf den ersten Verfolger Sturm Graz beträgt 16 Punkte. Der Punktgewinn gegen den Europa-Conference-League-Achtelfinalisten, der nach Gelb-Roter Karte von Rene Renner (50.) lange in Unterzahl agierte, kann durchaus auch als Erfolg eingestuft werden, hatte der Ligakrösus doch zuletzt wegen extrem vieler Corona-Fälle kaum richtig trainieren können. Immerhin meldete sich vor dem Duell mit den Linzern ein Großteil des Kaders wieder fit, das sind auch wichtige Nachrichten im Hinblick auf das Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale bei Bayern München am Dienstag.
Durch die Rückkehr einiger zuletzt an Corona erkrankter Akteure präsentierte sich die Startelf ähnlich wie jene beim jüngsten Last-Minute-2:0 gegen den WAC am 20. Februar. Nur Kapitän Andreas Ulmer fehlte links in der Abwehr und wurde durch Daouda Guindo ersetzt, zudem agierte Mamady Diambou im Mittelfeldzentrum anstelle von Mohamed Camara. Der auch schon gegen die Wolfsberger fehlende Maximilian Wöber war noch nicht fit genug für einen Einsatz.
Linzer von Beginn an besser im Spiel
Nach einer Schweigeminute für die Opfer des Ukraine-Krieges waren es die Linzer, die bei Temperaturen um den Gefrierpunkt besser im Spiel waren. Der Ball lief gut in den Reihen der Heimischen, die auch immer wieder gefährlich in Richtung Salzburg-Strafraum kamen, dort aber den letzten Pass nur selten anbrachten. Die Salzburger waren nach den Corona-Turbulenzen wenig überraschend weit entfernt von ihrer Topform, verloren viel zu leicht die Bälle und gewannen auch zu wenig zweite Bälle. Nicht förderlich war auch, dass Innenverteidiger Oumar Solet in der 23. Minute mit Verdacht auf eine Muskelverletzung im Oberschenkel früh ausschied.
Die erste Topchance im Spiel fanden trotzdem die Gäste vor. Karim Adeyemi lief nach Adamu-Lochpass alleine auf Alexander Schlager zu, setzte den Ball aber von der Strafraumgrenze am Tor vorbei (32.). Eine Führung wäre schmeichelhaft gewesen, verdient hätten sich diese eher die Linzer, die vor der Pause zweimal brandgefährlich waren. Thomas Goiginger spielte uneigennützig auf Florian Flecker, der den Ball zuerst unverständlicherweise durchließ und dann nicht richtig zum Abschluss kam (40.). Gleich darauf musste Salzburg-Tormann Philipp Köhn einen Goiginger-Weitschuss sehenswert aus dem Eck fischen (41.).
Adeyemi fehlte Kaltschnäuzigkeit - LASK in Unterzahl
Die Linzer nahmen den Schwung in die zweite Hälfte mit und wurden bei einem Balic-Kopfball (47.) gefährlich, schwächten sich dann aber selbst. Renner musste nach wiederholtem Foulspiel vorzeitig vom Feld. Das machte die Sache für Salzburg etwas leichter, Adeyemi fehlte aber neuerlich die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss, schoss vom Fünfer drüber (54.). Die Linzer standen trotz Unterzahl unter Zugzwang, suchten daher weiter den Weg nach vorne, der Siegtreffer, der die Chance auf die Meistergruppe am Leben gehalten hätte, blieb aber aus, da ein Michorl-Abschluss drüber ging (90.) und sich Köhn bei einer Horvath-Chance auszeichnete (91.).
Immerhin konnte der LASK nach sieben Niederlagen im direkten Duell in der Liga erstmals wieder Zählbares gegen Salzburg holen. Salzburg bekommt es vor der Punkteteilung und bei der Bayern-Generalprobe am Samstag noch mit Schlusslicht Altach zu tun, der LASK ist beim drittplatzierten WAC zu Gast. Die Truppe von Trainer Andreas Wieland könnte da zwar eventuell nach Punkten noch mit dem Sechsten Rapid gleichziehen, würde dann aber aufgrund des schlechteren direkten Vergleichs fix das Nachsehen haben.