Rapid Wien - Austria Wien 1:2

Veilchen nach Derby-Sieg die Nummer Eins in Wien

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Das 337. Wiener Derby ist Geschichte. Die Wiener Austria sorgt nach über drei Jahren wieder einmal für einen Derby-Sieg. Die Veilchen setzen sich am Sonntagabend gegen Rapid mit 2:1 durch. Damit bleiben die Hütteldorfer im Allianz Stadion weiterhin ohne Sieg gegen die Wiener Austria.

Nach sieben Remis hat es im Wiener Fußball-Derby endlich wieder einen Sieger gegeben. Die Austria setzte sich am Sonntag im 337. Prestigeduell zum Abschluss der 11. Bundesliga-Runde im mit 26.000 Zuschauern ausverkauften Allianz Stadion bei Rapid mit 2:1 (2:0) durch. Muharem Huskovic (4.) und Dominik Fitz (17./Elfmeter) fixierten eine vor der Pause verdiente Gäste-Führung. Rapids Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte brachte nur das Anschlusstor von Ante Bajic (91.).

Die Austrianer kehrten damit in einem der wichtigsten Spiele des Jahres nach den bitteren Tiefschlägen gegen Sturm Graz (0:3) in der Liga und bei Villarreal (0:5) in der Conference-League auf die Siegerstraße zurück. Von körperlichen Problemen aufgrund der Doppelbelastung samt Rückkehr aus Spanien erst am Freitag war nichts zu sehen. Rapid ist damit auch nach dem zehnten Auftritt im Allianz Stadion gegen die Austria sieglos, dabei gab es die vierte Niederlage bei sechs Unentschieden. In der Tabelle kletterte die Austria auf Rang fünf, Rapid fiel einen Zähler dahinter auf Platz sieben zurück.

Austria nutzt Rapid-Patzer eiskalt

Die Austrianer starteten mit den rechtzeitig fit gewordenen rechten Mittelfeldspieler Andreas Gruber und Außenverteidiger Marvin Martins perfekt. Nach einem missglückten Abschlag von Nikolaus Hedl kam der Ball schnell wieder zurück und der per Kopf bediente Huskovic ließ dem Rapid-Goalie keine Chance. Die Hausherren hätten bei ihrer ersten guten Aktion ausgleichen müssen, doch Ferdy Druijf scheiterte alleine stehend vor Christian Früchtl am Austria-Tormann (14.). Das rächte sich prompt, statt 1:1 stand es plötzlich 0:2.

Martin Koscelnik spielte den Ball bei einem Klärungsversuch in den Lauf von Fitz und foulte diesen dann auch noch, weshalb Manuel Schüttengruber nichts übrig blieb als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Fitz trat selbst an und verwandelte souverän. Das stärkte das Selbstvertrauen der Favoritner noch mehr. Diese agierten deutlich ballsicherer, waren spielerisch das klar bessere Team. Ein Braunöder-Schuss ging drüber (25.), zudem brachte Huskovic aus ähnlicher Position wie beim ersten Tor diesmal den Ball nicht aufs Gehäuse (41.). Eine Minute später ließ Aleksandar Jukic eine Topchance leichtfertig aus.

Bei Rapid war das Spiel nach vorne nur ein Stückwerk und hinten präsentierte sich die Abwehr alles andere als sattelfest. Deshalb reagierte Ferdinand Feldhofer auch zur Pause mit der Hereinnahme von Maximilian Hofmann anstelle von Michael Sollbauer, zudem ersetzte im Mittelfeld Patrick Greil den Serben Aleksa Pejic. Das wirkte sich positiv aus, die Gastgeber waren plötzlich viel präsenter, aggressiver und gaben auch von den Chancen her den Ton an. Früchtl musste bei einem Druijf-Kopfball all sein Können aufbieten (56.). Gleich darauf wurde zuerst ein Zimmermann-Abschluss geblockt, ehe Druijf das Tor verfehlte (57.).

Rapid verzweifelt an Früchtl

Bei einem Grüll-Volleyschuss war es wieder Früchtl, der glänzend parierte (60.). Die Austrianer waren fast nur noch mit Defensivaufgaben beschäftigt, hätten aber trotzdem beinahe noch einen Treffer nachgelegt, da Jonas Auer beinahe ein Eigentor fabrizierte (64.). Sonst lag nur der Anschlusstreffer in der Luft. Ein gepfiffener Elfmeter nach vermeintlichem Foul von Lucas Galvao an Zimmermann wurde nach Ansicht der TV-Bilder völlig zurecht zurückgenommen (67.). Die Gäste verteidigten in der Folge geschickt, kamen aber in der Schlussphase noch gehörig ins Schwimmen.

Eine Auer-Flanke verlängerte Druijf zu "Joker" Bajic, der aus spitzem Winkel traf. Trotzdem blieb es dabei, dass die Hütteldorfer nach dem jüngsten 5:0 bei WSG Tirol einen herben Dämpfer einstecken mussten. Es war der erste Sieg eines Teams in einem Derby seit Rapids 3:1 am 1. September 2019 am Verteilerkreis. Für Rapid geht es am Samstag in Ried weiter, die Austria hat am Sonntag im Schlager Salzburg zu Gast, muss aber zuvor noch am Donnerstag im "Rückspiel" zu Hause gegen Villarreal ran.

Die Stimmen zum Spiel:

Ferdinand Feldhofer (Rapid-Trainer): "Die Niederlage ist definitiv schmerzhaft, noch mehr als in einem normalen Ligaspiel. Wir wollten unbedingt die Serie beenden, das ist uns nicht geglückt. Wir sind da auch wirklich selber schuld. Wenn man so in ein Spiel startet, dann ist es schwierig, dass man das noch ausbessert. Wir waren nach vier Minuten 0:1 hinten, haben dann kurz vor dem 0:2 die Riesenchance zum Ausgleich nicht genutzt und die Austria war im Gegenzug mit dem Elfmeter 2:0 vorne. Das hat etwas mit uns gemacht. Wir sind nicht so gefestigt, um das wegzustecken. Zweite Halbzeit hat etwas besser ausgesehen. Wenn uns das Tor früher gelungen wäre, wäre es vielleicht anders ausgegangen."

Manfred Schmid (Austria-Trainer): "Wir waren in der ersten Hälfte die klar bessere Mannschaft und hatten nach dem zweiten Tor noch den einen oder anderen Sitzer. Dann hat man gemerkt, dass wir am Donnerstag gespielt haben. Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass sie zwingend werden, mit dem Gegentor ist es dann aber noch einmal eng geworden. Für die Mannschaft war das ein ganz ein großartiger Tag, sie hat es sich verdient nach den beiden 'Watschn'. Wie sie aufgestanden sind, gekämpft und gespielt haben, da kann ich nur den Hut ziehen. Der Sieg hilft uns für die nächsten Wochen sehr viel weiter."

Fußball-Bundesliga (11. Runde):

SK Rapid Wien - FK Austria Wien 1:2 (0:2)

Wien, Allianz Stadion, 26.000 Zuschauer, SR Schüttengruber

Tore: 0:1 (4.) Huskovic, 0:2 (17.) Fitz (Elfmeter), 1:2 (90.+1) Bajic

Gelbe Karten: Druijf bzw. Ranftl, Galvao, Mühl

Rapid: N. Hedl - Koscelnik (63. Schick), Querfeld, Sollbauer (46. Hofmann), Auer - Pejic (46. Greil), Kerschbaum (79. Knasmüllner) - Zimmermann (84. Bajic), Burgstaller, Grüll - Druijf

Austria: Früchtl - Ranftl, Mühl (72. Meisl), Galvao, Martins - Braunöder, Fischer - Gruber (59. Polster), Fitz, Jukic (84. Teigl) - Huskovic (84. Tabakovic)

Die Besten: Auer, Kerschbaum bzw. Früchtl, Ranftl, Huskovic
 

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