Wacker muss am letzten Spieltag gewinnen und auf die Admira hoffen.
Die Admira bleibt der Fußball-Bundesliga erhalten. Die Niederösterreicher schafften am Samstag zum achten Mal in Folge den Klassenerhalt im Oberhaus. "Mission complete", gab Admira-Offensivspieler Kolja Pusch nach dem 3:2-Sieg gegen Wacker Innsbruck gegenüber Sky zu Protokoll. Die Tiroler haben vor der letzten Runde weiter die "Rote Laterne", die sie im Fernduell noch an Hartberg abgeben könnten.
Erstmals seit 20 Jahren
Die beiden Teams gehen den Abstiegskrimi am Samstag mit zwei Punkten Differenz an. Die Tiroler sind zu Hause gegen Mattersburg zum Siegen gezwungen. Die Steirer haben vor eigenem Publikum gegen die Admira alle Trümpfe in der Hand. Schon jetzt steht fest, dass erstmals seit Vorwärts Steyr 1998/99 ein Aufsteiger gleich wieder absteigen wird. Bei Punktegleichheit hätte Wacker aufgrund der Abrundung nach dem Grunddurchgang das bessere Ende für sich. "Die Sache ist jetzt für uns nicht mehr steuerbar", wusste Wacker-Trainer Thomas Grumser.
Sein Team verlor im 13. Frühjahrsspiel zum 10. Mal. Alle drei Siege gelangen unter der Führung des 39-Jährigen, der aber auch acht Niederlagen hinnehmen musste. Auf Grumser anstelle von Karl Daxbacher zu setzen, hat sich also bisher nicht ausgezahlt, aus einem Vorsprung von zwei Punkten auf das Tabellenende ist ein Rückstand von zwei Punkten geworden.
Vom vor der Partie bei der Admira ausgestrahlten Optimismus war auf dem Platz nichts zu sehen. "Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen, das war zu wenig, um Zählbares mitzunehmen", musste der Wacker-Coach eingestehen. Der Druck war wohl doch zu groß und der wird nun noch größer. "Wir müssen das letzte Spiel annehmen, auf uns schauen und unseren Beitrag leisten", so Grumser.
Hartberg hat es in der Hand
Die Ausgangslage der Hartberger ist komfortabler. Sie haben mit acht Niederlagen, drei Remis und nur zwei Siegen zwar auch ein durchwachsenes Frühjahr hinter sich, sind allerdings voll im Plansoll. "Wenn uns zu Saisonbeginn einer gesagt hätte, dass wir im letzten Spiel noch alles in der eigenen Hand haben, hätten wir es gerne genommen", betonte Hartberg-Trainer Markus Schopp.
"Individuelle Fehler, die uns das Genick gebrochen haben", hätten den vorzeitigen Klassenerhalt verhindert. Wie Wacker verschlief auch Hartberg - beim 1:3 in Altach - die erste Hälfte etwas. "Die Fehler muss man klar analysieren, das darf nicht passieren und wird auch nicht mehr passieren", sagte der 45-Jährige. Sein Optimismus war jedenfalls ungebrochen. "Die Ausgangsposition ist sehr angenehm. Wir werden uns vor dem eigenen Publikum so verabschieden, dass man sich noch lange daran erinnert", verlautete Schopp.
Gegner dabei ist die Admira, die am Samstagabend im Freudentaumel war. "Die Saison war eine permanente Auf-und-Abfahrt. Wir sind entsprechend froh, dass wir jetzt das Ziel erreicht haben und über die Linie gegangen sind", meinte Trainer Reiner Geyer.
Nach dem Abpfiff in der BSFZ Arena stand "Unabsteigbar" in großen Buchstaben auf der Anzeigetafel, angeführt von den laut Pusch "Feier-Biestern" Andreas Leitner und Manuel Kuttin wurde der Triumph in der Folge ausgekostet. "Die Mannschaft hat es unglaublich gemacht, wir haben drei schöne Tore geschossen und super verteidigt", resümierte Topstürmer Sasa Kalajdzic. Und sein Sturmpartner Patrick Schmidt ergänzte: "Unser Zusammenhalt ist ausschlaggebend, dass wir Jahr für Jahr oben bleiben."
Mehr als fraglich ist, ob die beiden auch kommende Saison für die Admira auf Torejagd gehen. Vor allem der 21-jährige Kalajdzic steht bei vielen Teams hoch im Kurs. "Ich weiß es wirklich noch nicht, habe noch nirgends Ja oder Nein gesagt", hielt sich der ÖFB-U21-Teamstürmer bedeckt. Fix weg ist der im Sommer ablösefreie Außenverteidiger Stephan Zwierschitz, den es zur Wiener Austria zieht.
Umbruch in Altach
Einen großen Umbruch gibt es auch bei Altach, wo am Samstag mit Hannes Aigner, Joshua Gatt, Louis-Ngwat Mahop, Andreas Lienhart, Andreas Lukse, Adrian Grbic, Boris Prokopic und Benedikt Zech gleich acht Spieler verabschiedet wurden. Wer ein neues Team formen wird, ist noch offen.
Der erst Mitte März eingesetzte und mit vier Siegen, vier Unentschieden und nur einer Niederlage erfolgreiche Alex Pastoor konnte sich noch nicht zu einer von Altach angestrebten Vertragsverlängerung durchringen. "Ich fühle mich wohl hier, es geht aber auch um persönliche Sachen. Ich bin Profi, muss irgendwo beruflich arbeiten, aber auch für die Familie Opfer bringen. Das ist nicht leicht", klärte der Niederländer auf. Seine Familie ist vorerst nicht mit nach Altach gekommen.