Krisenstimmung beim WAC nach Start-Pleite

WSG Tirol träumt vom Meistergruppen-Märchen

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Die WSG Tirol hat zum Frühjahrsauftakt an die starke Form zum Ende der Bundesliga-Herbstsaison angeschlossen. Die Tiroler stießen mit dem verdienten 2:1-Auswärtssieg am Samstag beim WAC vorübergehend auf Rang drei vor und die Tür zum Meister-Play-off ein Stück weiter auf.

"Wir haben die gute Ausgangsposition noch einmal verbessert", betonte ein sichtlich zufriedener Trainer Thomas Silberberger. In Wolfsberg hingegen machte sich nach einem desolaten Auftritt Frustration breit.

Dritter Auswärtssieg in Folge, sechs Bundesliga-Spiele ungeschlagen und 27 Zähler auf dem Konto: Die WSG ist zweifelsfrei das Team der Stunde, von einem Fixplatz in der Meistergruppe will Silberberger bei fünf ausstehenden Runden aber noch keinesfalls sprechen. "Nach morgen beträgt unser Vorsprung sechs oder sieben Punkte auf Platz sieben. Da haben wir uns ein Bonusspiel erarbeitet, und das brauchen wir auch", sagte der Coach im TV-Sender Sky mit Verweis auf das knifflige Restprogramm. Dieses hat es wahrlich in sich. Nächstes Woche wartet das Duell mit Ligakrösus Salzburg, zum Ende des Grunddurchganges mit dem LASK, Rapid und Sturm Graz drei weitere harte Brocken.

In Wolfsberg sah Silberberger bis zum Anschlusstreffer kurz vor Schluss einen souveräner Auftritt seiner Mannschaft. "Wir haben absolut nichts zugelassen, extrem viele Bälle gut wegverteidigt und zwei wunderschön herausgespielte Tore geschossen." Besonders der Treffer zum 2:0 hinterließ einen bleibenden Eindruck. Eine Flanke von Tim Prica, der kurz zuvor das Führungstor beisteuerte, legte Bror Blume nach sehenswerter Annahme auf Thomas Sabitzer ab, der aus der Drehung einschoss. "Wenn das im Old Trafford oder in der Münchner Allianz Arena passiert, gibt es Standing Ovations von den Zuschauern", lobte Silberberger.

Scharfe Kritik von WAC-Coach Dutt

Dass Sabitzer und Prica gemeinsam das erfolgreiche Angriffsduo bildeten, war auch dem Abgang von Topscorer Nik Prelec geschuldet. Den stärksten Angreifer zu verlieren, ist für die Tiroler kein Neuland. In der jüngeren Vergangenheit verließen mit Kelvin Yeboah, Nikolai Baden Frederiksen und Giacomo Vrioni einstige Torgaranten den Verein. Laut Silberberger habe es die WSG immer ausgezeichnet, niemanden nachzuweinen und den Blick nach vorne zu richten.

Beim WAC ging die geplante Aufholjagd im Kampf um den Einzug in das Meister-Play-off vorerst nach hinten los. Der Rückstand auf den Tabellensechsten könnte am Sonntag bereits auf sieben Punkte anwachsen. Nach dem Spiel machte sich im Lavanttal Ernüchterung breit. "Wir haben ein sehr schlechtes Spiel gemacht", betonte Trainer Robin Dutt, der sich überrascht zeigte, dass seine Mannschaft überhaupt nicht die Intensität auf den Platz gebracht und in der Vorwärtsbewegung viele einfache Fehler gemacht habe. "Das war von allem, was ich von dieser Mannschaft erwarte, nicht zu akzeptieren."

Zusätzlich wirft die miserable Heimbilanz - die Kärntner entschieden nur eines der neun Liga-Heimspiele in der laufenden Saison für sich - Fragen auf. "Es waren viele Schwächen, offensiv wie defensiv, zu erkennen. So kann man kein Heimspiel gewinnen", räumte Verteidiger Simon Piesinger ein. Dutt kündigte im Nachgang eine knallharte Analyse an: "Jetzt werden ein paar Dinge angesprochen werden müssen." Einen Rückschlag hatte es allerdings bereits im Vorfeld des Spiels gesetzt. Abwehrchef Dominik Baumgartner zog sich im Abschlusstraining eine Meniskusverletzung zu, wurde bereits in Innsbruck operiert, und wird längere Zeit nicht zur Verfügung stehen.

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