Cup-Thriller

Rapid: Unmut über Schwab-Ausschluss

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Beim Rekordmeister übte man nach der Cup-Niederlage Kritik am Schiedsrichter.

Selten war der Begriff "Cup-Fight" passender als im Zusammenhang mit dem Duell zwischen Rapid und Red Bull Salzburg am Mittwoch im Allianz Stadion. Nach über 120 packenden Minuten mit vielen Zweikämpfen, zwei Verletzten und zwei Ausschlüssen setzten die "Bullen" mit ihrem Tor zum 2:1 praktisch in der letzten Sekunde der Verlängerung den entscheidenden K.-o.-Schlag.
 

Wirbel um Schwab-Ausschluss

Damit misslang Rapid die angepeilte Revanche für das im Mai verlorene Cupfinale, und dennoch verspürte man im Lager der Hütteldorfer einen gewissen Stolz darüber, der überragenden heimischen Mannschaft der vergangenen Jahre Paroli geboten zu haben. "Wir waren heute nicht schlechter, solange wir zu elft waren", sagte Trainer Dietmar Kühbauer.
 
Das war allerdings nur bis zur 65. Minute der Fall - dann verabschiedete sich Stefan Schwab mit Gelb-Rot. Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit folgte ihm Dalibor Velimirovic ebenfalls nach einer ungestümen Attacke vorzeitig unter die Dusche. "Ich muss mich bei der Mannschaft entschuldigen. Die zweite Gelbe darf mir in meinem Alter und in meiner Rolle nicht passieren. Aber die erste muss man nicht geben", meinte Kapitän Schwab.
 
Gerade die Geschehnisse rund um die erste Verwarnung des Rapid-Kapitäns sorgten auf beiden Seiten für Unmut. Schwabs Zweikampf mit Antoine Bernede endete mit einem Schienbeinbruch des Salzburg-Profis, Gelb sah Schwab dafür aber erst rund eineinhalb Minuten später. Kühbauer hatte dafür kein Verständnis. "Ich habe mir die Szene öfter angeschaut. Bernede erwischt Schwab am Schienbein, Schwab kann nichts dafür."
 
Die zwei Gelben Karten für den 18-jährigen Velimirovic, der wie schon beim Derbysieg eine äußerst gelungene Talentprobe ablieferte, waren für Kühbauer vertretbar. "Aber vor der zweiten hat es ein Foul an Hofmann gegeben, das jeder im Stadion gesehen hat", kritisierte der Rapid-Coach.
 

Schock in der 121. Minute

Trotz zweier Spieler weniger schien Rapid die Verlängerung zu überstehen, ehe Takumi Minamino in der 121. Minute doch noch zuschlug. "Es ist sehr schade, wenn man das Elferschießen quasi schon im Kopf hat und dann noch das Tor bekommt. Es tut mir sehr leid für die Burschen", erklärte Kühbauer.
 
Sorgen über mögliche Nachwirkungen des bitteren Cup-Ausscheidens muss sich der Burgenländer aber offenbar nicht machen. "Ich habe keine Angst, dass uns in dieser Saison eine Niederlage das Mannschaftsgefüge auseinanderhauen kann", betonte Goalie Richard Strebinger. "Ab jetzt haben wir die Liga als große Herausforderung."
 
In der Meisterschaft geht es für Rapid am Sonntag mit dem Heimspiel gegen Hartberg weiter. Bereits einen Tag zuvor empfängt Salzburg die Austria, bevor die Reise zum Champions-League-Sieger Liverpool auf dem Programm steht. Angesichts dieser Aufgaben wäre ein reibungsloserer Erfolg wohl günstiger gewesen. "Doch so ein Sieg gibt mehr Kraft, als er kostet", beteuerte Linksverteidiger Andreas Ulmer.
 

Horror-Verletzung

Bei seinem Coach Jesse Marsch war die Freude über den Einzug ins Cup-Achtelfinale getrübt. "Es war ein guter, wichtiger, verdienter Sieg für uns, aber in meinem Kopf ist Bernedes Verletzung. Das ist sehr schade", sagte Trainer Jesse Marsch.
Rapid: Unmut über Schwab-Ausschluss
© GEPA
 
Der US-Amerikaner konnte seinen Ärger über die teilweise forsche Gangart Rapids nicht ganz verbergen, doch Kühbauer relativierte: "Beim Fußball sind Fouls dabei, aber ich bin der Letzte, der ein bewusstes Foul unterstützt", meinte der Ex-Teamspieler und ergänzte: "Ich bin nicht der Meinung, dass es hart oder brutal war. Von übertriebener Härte zu reden, ist kein Thema."
 
Auch Kühbauer hatte einen Verletzten zu beklagen - Koya Kitagawa zog sich ohne Fremdeinwirkung eine Sprunggelenksverletzung zu. Über den genauen Grad der Blessur könnte noch im Laufe des (heutigen) Donnerstags Klarheit bestehen.
 
   Wenige Minuten vor seinem Malheur hatte der Japaner mit dem zwischenzeitlichen 1:1 das Allianz Stadion in ein Tollhaus verwandelt und so einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass in der Rapid-Heimstätte eine Stimmung herrschte, wie es sie seit Monaten nicht mehr gegeben hatte. 20.400 Zuschauer kamen in die Arena und sorgten damit für das bestbesuchte Cup-Spiel überhaupt in Österreich mit Ausnahme von einigen Finalpartien oder Wiener Derbys.
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