Kreissl: 'Möglichkeit von Transfers in beide Richtungen besteht' - Grazer siegten 2:0 gegen Wattens.
Nach einem Ruhe spendenden 2:0-Pflichtsieg gegen Aufsteiger WSG Tirol bereitet sich Sturm Graz auf eine intensive letzte Transferwoche vor. Mit Dario Maresic könnte der steirische Fußball-Bundesligist demnächst einen U21-Teamspieler gewinnbringend verkaufen, ein Teil der Einnahmen soll dann gleich reinvestiert werden.
"Es schaut nach einer intensiven Arbeitswoche aus. Die Möglichkeit von Transfers in beide Richtungen besteht", sagte Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl am Sonntag. Maresic dürfte es von Sturm weg ziehen. Der 19-jährige Innenverteidiger war am Wochenende zu Verhandlungen im Ausland. "Wir haben ihm das zugestanden, weil kein loses, sondern ein ehrliches Interesse von diesem Verein besteht", erklärte Kreissl. Dem Vernehmen nach soll es sich um den französischen Erstligisten Stade Reims handeln.
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Nach Uros Matic, Thorsten Röcher, Bright Edomwonyi und Peter Zulj könnte Maresic als fünfter Akteur in der knapp dreieinhalb-jährigen Ära Kreissl einen Betrag jenseits der Millionengrenze in die Clubkassa spülen. Geld, das die Steirer zur Finanzierung von Zugängen verwenden könnten. Das Transferfenster schließt am 2. September. "Wir sind auf der Linksverteidiger-Position nur einfach besetzt, auch dort werden wir die Augen offen halten", sagte Kreissl. Trainer Nestor El Maestro wollte hingegen in der Offensive "noch etwas machen", ohne aber allzu sehr auf die Position zu schauen. "Wichtig ist die Qualität des Spielers. Ich habe auch Vorschläge gemacht."
Starke Verteidigung – ausbaufähiger Angriff
Maresic hatte seinen Stammplatz nach der U21-EM in Italien an Anastasios Avlonitis verloren. Der Grieche dirigiert mit Verteidigungspartner Lukas Spendlhofer eine felsenfeste Abwehr. Sturm hat in der Liga noch kein Tor aus dem Spiel heraus kassiert. "Die Defensive ist der Grundstein aller Spielweisen, das gilt auch für offensiv ausgerichtete Mannschaften. Und diese klappt ganz gut, in der Offensive war es zum Teil ordentlich, zum Teil auch schlecht", meinte El Maestro nach dem dritten Saisonerfolg. Seine Truppe ordnet sich nach fünf Runden auf dem vierten Tabellenplatz ein, hinter Salzburg, LASK und WAC - aber vor der Konkurrenz aus Wien.
Nach zwei Niederlagen reichte gegen schwache Tiroler ein teilverbessertes Offensivspiel. Stefan Hierländers Saisoneinstand glückte, er traf zum 1:0, das Otar Kiteishvili vorbereitete. Das 2:0 machte der gut aufgelegte Georgier selbst. "Das ganze Team arbeitet hart. Wenn jemand mich 'Man of the Match' nennt, dann wäre ich aber happy", sagte der 23-Jährige. El Maestros Kurzfazit des Spiels: "Es war kontrolliert und souverän, nicht überragend - ganz okay."
Der Aufsteiger traute sich bei seinem ersten Graz-Gastspiel zu wenig zu, wie etwa Florian Mader meinte. "Es war schlussendlich zu wenig, dass wir da was mitnehmen. Wir haben uns bei den Toren zu naiv angestellt und in der Offensive hat uns die Überzeugung gefehlt." Die Analyse deckte sich mit jener des Trainers. "Wir waren brav, lieb, nett - das ist in der Bundesliga zu wenig", sagte Thomas Silberberger. "Ich glaube aber nicht, dass wir grübeln sollten und müssen, wir haben gleich die nächste Aufgabe vor der Brust und müssen es definitiv besser machen. Wird schwer genug, aber wir sind in die Bundesliga gekommen und wussten, dass es schwierig werden würde."