Werder-Amateure erreichen dank Martin Harnik das Achtelfinale: ÖFB-Stürmer trifft in der regulären Spielzeit und im Elferschießen.
Martin Harnik hat sich im Fußball-DFB-Pokal mit Regionalligist Werder Bremen II wieder als "Riesentöter" erwiesen. Nachdem die Bremer Jungspunde schon in der 1. Runde den 1. FC Köln mit 4:2 n.V. aus dem Bewerb geschossen hatte, war im Dienstagabend mit St. Pauli für einen weiteren Zweitligisten Endstation an der Weser. Beim 4:2-Erfolg nach Elfmeterschießen vor 15.000 Zuschauern hatte der 20-jährige ÖFB-Teamspieler gehörigen Anteil am Aufstieg ins Pokal-Achtelfinale.
Wichtige Tore
Mit einem Tor in der regulären Spielzeit, die 2:2
endete, sowie der Verwandlung des entscheidenden Elfmeters bewies Harnik
Treffsicherheit und Nervenstärke. "Ich übernehme gerne Verantwortung,
nachdem ich in der Bundesliga und auch in der Champions League Erfahrung
sammeln konnte. Ich war auch gar nicht nervös", berichtete der gebürtige
Hamburger mit steirischen Wurzeln. Nach dem 1:1-Ausgleich durch Schindler
hatte Harnik mit einem trockenen Schuss unter die Latte die
zwischenzeitliche Werder-Führung (60.) erzielt.
Nachdem er gegen Köln zweimal erfolgreich war, besserte der Österreicher, der auch im Kader für das Cup-Spiel der "Ersten" gegen MSV Duisburg am Mittwochabend stand, sein Cup-Torkonto auf drei Treffer auf. Auch nach dem späten 2:2 für St. Pauli waren die nach Gelb-Roten Karten für Stallbaum (53.) und Peitz (118.) nur mehr zu neunt spielenden Bremer bis zum Ende gleichwertig.
Diesmal im Mittelfeld
Nachdem Harnik beim 1:1 der Werder-Profis
gegen Schalke 04 am vergangenen Samstag noch als rechter Außenverteidiger
eingesetzt worden war, ließ ihn Werder-II-Coach Thomas Wolter gegen die
Hamburger halblinks im zentralen Mittelfeld auflaufen. "Ich sehe mich eher
als Stürmer, aber wenn ich der Mannschaft auf anderen Positionen helfen
kann, dann spiele ich da. Ich genieße jede Spielminute", meinte der
Allrounder, der mit der derzeitigen Entwicklung "hochzufrieden" ist. Wünsche
für die kommende Runde hat er keine: "Egal, wer nun kommt. Es wird sicher
ein Highlight".
Comeback von Klasnic
Erfreulich aus Werder-Sicht war auch das
erfolgreiche Comeback von Ivan Klasnic, der nach monatelanger Pause wieder
ein Bewerbspiel absolvierte. Dem kroatischen Teamstürmer war im März zum
zweiten Mal eine Niere eingepflanzt worden, nachdem der Körper die Niere
seiner Mutter abgestoßen hatte. Erst Ende September war er nach dem
ärztlichen Okay wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Sein letztes
Bundesligaspiel hatte der 27-Jährige im Dezember 2006 gegen Wolfsburg
bestritten. "Es hat überall gekribbelt. Und wenn ich nicht hätte spielen
müssen, hätte ich wohl geweint ", meinte Klasnic, der nach 67 Minuten unter
dem Applaus aller Fans vom Platz ging.