Formkurve stimmt

Harnik will versöhnliches Saisonende

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Nach wahrer Seuchensaison zuletzt bei Werder wieder im Einsatz: Jetzt hofft Harnik auf UEFA-Cup-Finale und Team-Nominierung.

Gerade rechtzeitig vor dem Finale im Fußball-UEFA-Cup am Mittwoch (20.45 Uhr/live ORF1) in Istanbul gegen Schachtjor Donezk hat Martin Harnik wieder den Anschluss an die erste Mannschaft von Werder Bremen geschafft. Der 15-fache ÖFB-Teamspieler wurde im Frühjahr von Trainer Thomas Schaaf zunächst zu den Amateuren verbannt, zählt aber seit Ende April wieder regelmäßig zum Kader der Norddeutschen.

Realistische Zielsetzung
Zuletzt war der deutsch-österreichische Doppelstaatsbürger bei der 1:3-Heimniederlage gegen Karlsruhe sogar über die volle Distanz im Einsatz, erhielt für seine Leistung vom Fachmagazin "kicker" allerdings nur die Note 5 - sein Clubkollege Sebastian Prödl kam mit 4,5 nicht viel besser weg. Doch während Prödl im UEFA-Cup-Endspiel aufgrund der Verletzung von Per Mertesacker ziemlich sicher zur Anfangsformation zählen wird, wäre für Harnik schon ein Platz auf der Bank ein Erfolg.

"Mir ist nicht entgangen, dass noch zwei Stürmer vor mir sind, auch wenn Almeida gesperrt ist", erklärte der Sohn eines Steirers und einer Deutschen mit Hinweis auf Claudio Pizarro und Markus Rosenberg, die am Samstag geschont wurden. "Ich bin schon froh, wenn ich im Kader bin." Harnik flog mit der Mannschaft nach Istanbul, den definitiven Kader nominiert Schaaf allerdings erst nach dem Abschlusstraining am Dienstagabend.

Selbstkritisch
Dabei hofft der 21-Jährige auf eine Berücksichtigung durch Schaaf, der ihn im April zu den Amateuren abschob. "Ich hatte eine Phase, in der ich selbst mit meiner Leistung im Training und bei den Amateuren nicht zufrieden war", sagte Harnik über die "schwierige Zeit" im Frühjahr. Über die genauen Gründe für seine Degradierung wurde der Offensivspieler nicht informiert. "Das weiß ich nicht, das muss man den Trainer fragen."

Nach seiner Pardonierung kam der gelernte Stürmer vor einer Woche beim 2:0 gegen den HSV sogar rechts in der Viererkette zum Einsatz. "Vielleicht ist das gar keine so schlechte Position für mich, denn ich kann mich ja auch in die Offensive einbringen. Aber in der Defensive muss ich mich noch in einigen Dingen verbessern", gab Harnik zu. "Doch das Wichtigste ist, Spielpraxis zu sammeln, egal wo."

Hoffen auf Nationalteam
Gerade wegen seiner Einsatzminuten in den vergangenen Wochen spekuliert Harnik mit einer baldigen Rückkehr ins ÖFB-Team, für das er zuletzt im Oktober 2008 beim 1:1 auf den Färöer, wo er sich eine Knöchelverletzung zuzog, spielte. "Ich möchte so schnell wie möglich wieder zurück ins Nationalteam, am liebsten schon gegen Serbien. Aber das ist eine Entscheidung des Teamchefs." Mit Dietmar Constantini gab es noch keinen Kontakt, dafür telefonierte Harnik schon öfters mit Teammanager Bernhard Neuhold.

Wechsel im Sommer?
Demnächst steht möglicherweise auch eine Entscheidung über seine Zukunft bei Werder an. Sein Vertrag läuft noch bis 2010, allerdings ist die Aussicht auf eine weitere Saison als Reservist nicht erbauend, weshalb ein Wechsel im Sommer nicht ausgeschlossen erscheint. "Aber solche Spekulationen kommen zu jeder Transferzeit immer wieder. Wir werden ein Gespräch führen, doch im Moment gibt es wichtigere Aufgaben", betonte Harnik.

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