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Die Klub-Bosse haben am Sonntag eine Entscheidung getroffen.

Niko Kovac bleibt vorerst Trainer des FC Bayern München. Die Klub-Bosse haben am Sonntag entschieden, dass der kroatische Coach noch zwei Spiele Galgenfrist bekommt. Nach den Partien gegen Olympiakos Piräus und Borussia Dortmund soll die Situation dann neu bewertet werden.

Der 48-Jährige leitete am Sonntag das Training beim FC Bayern und bereitete David Alaba und Co. auf das Champions-League-Duell mit Olympiakos Piräus am Mittwoch vor.
 
"Wir haben am Mittwoch die Möglichkeit, in der Champions League den Sack zuzumachen", sagte Kovac in einer Mitteilung des deutschen Fußball-Rekordmeisters am Sonntag. Es sei wichtig, dass man wieder "die Köpfe frei" bekomme.
 

Turbulente Wochen

 Der FC Bayern hat zwischen dem 7:2 bei Tottenham und dem 1:5 in Frankfurt turbulente Wochen hinter sich. Vieles spricht aber dafür, dass es die bevorstehende Phase mit dem Abgang von Hoeneß als Präsident in knapp zwei Wochen sowie einer möglichen Trainertrennung noch mehr in sich hat. "Es war eine deftige Niederlage, die wir erst einmal verarbeiten. Alles andere kann ich Ihnen sowieso nicht sagen, da würden wir hier noch Minuten oder Stunden sitzen", erklärte Kovac. Damit war viel gesagt.
 
Die Tore von Filip Kostic, Djibril Sow, David Abraham, Martin Hinteregger und Goncalo Paciencia hatten das bayerische Selbstverständnis zuvor regelrecht erschüttert. "Du darfst hier keine fünf Dinger bekommen", sagte Neuer, der vor allem in Hälfte zwei eine Mannschaft vor sich sah, die sich gegen den Club von Trainer Adi Hütter komplett ergeben hatte.
 
Für Kovac ist die angespannte Situation nicht gänzlich neu. Schon in seinem Debütjahr beim FC Bayern geriet er im Herbst mächtig unter Druck, damals wurde es nach einem 3:3 gegen Düsseldorf richtig ungemütlich. "Ich bin nicht blauäugig. Ich habe im letzten Jahr nicht aufgegeben und werde auch jetzt nicht aufgeben", sagte der Trainer, dessen Kampfgeist sich diesmal mehr in seinen Worten als in seiner Körpersprache widerspiegelte. Die vergangene Spielzeit endete trotz Krise mit dem Double, doch selbst die beiden nationalen Titelgewinne räumten die grundsätzlichen Zweifel an Kovac nicht aus.
 
Zuletzt war es nicht nur die fehlende sportliche Konstanz, die dem Trainer vermehrt Kritik einbrachte. Mit dem überflüssigen "Not-am-Mann"-Kommentar zum häufig als Reservisten eingesetzten Thomas Müller machte sich Kovac keine Freunde, nach schwachen Spielen nahm er stärker die Profis in die Kritik und sich selbst davon aus.
 
Auch dass Kovac seine Stärken als Trainer in den Punkten Kompaktheit und Defensivverhalten hat, war zuletzt überhaupt nicht mehr zu sehen. 16 Gegentore sprechen eine klare Sprache: Das sind mehr als bei Aufsteiger Union Berlin und so viele wie zu diesem Saisonzeitpunkt zuletzt unter Jürgen Klinsmann im Jahr 2008.
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