Louis Schaub im Interview

ÖFB-Trio hat beim HSV den Titel im Visier

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Die 2. Deutsche Liga startet in die Rückrunde und gleich drei Österreicher gehen mit dem HSV auf Titeljagd. 

Während Lukas Hinterseer und Martin Harnik schon im Herbst für Hamburg aufliefen, verstärkte im Winter auch Louis Schaub das Team von Dieter Hecking, kam von Köln.
 
Gegen Nürnberg könnte der 25-Jährige sein Debüt feiern. "Ich freue mich auf das Spiel. Heimspiel im vollen Stadion, um 20.30 Uhr unter Flutlicht, was will man mehr?", so Schaub. Harnik wird wegen eines Muskelfaserrisses fehlen.
 
Für Hamburg zählt gegen ÖFB-Legionär Margreitter & Co. nur ein Sieg. "Im Endeffekt müssen drei Punkte her", so Coach Hecking. Die letzten vier direkten Duelle gingen an Hamburg.
 

Louis Schaub im ÖSTERREICH-Interview über den HSV, Rapid und sein Debüt

ÖSTERREICH: Hallo Louis, wie hast du dich in Hamburg eingelebt?

Louis Schaub: Ich wurde sehr gut aufgenommen von den Mitspielern und fühle mich schon wohl hier. Viel Zeit zum Einleben gab es aber bislang nicht, nach meinem Wechsel ging es gleich auf Trainingslager nach Portugal. Meine Verlobte kommt mit meinem Sohn in den nächsten Tagen aus Köln, dann übersiedle ich auch vom Hotel in die Wohnung. 

ÖSTERREICH: Stichwort Köln: Wie ist der Abschied abgelaufen?

Schaub: Kurz vor Weihnachten haben sie mir mitgeteilt, dass es im Frühjahr schwierig wird für mich. Die Enttäuschung war im ersten Moment natürlich sehr groß. 

Dann war logisch, dass ich mich nach etwas anderem umschaue. Umso erleichterter bin ich, dass mit dem HSV so ein Traditionsverein angeklopft hat, das ist eine Topadresse. 

ÖSTERREICH: War ein Wechsel zu Ex-Klub Rapid ein Thema?

Schaub: Ich habe mit den Rapid-Verantwortlichen telefoniert, sie haben mir ihren Kraftraum und alles angeboten, damit ich individuell trainieren kann. Das weiß ich wirklich zu schätzen und zeigt mir, dass sie mich nicht vergessen haben. Ich hätte mir eine Rückkehr auch durchaus vorstellen können, aber es war nie konkret. Als das Angebot vom HSV kam, war ein Wechsel nach Wien schnell vom Tisch. Ich bin sehr froh, dass ich weiter in Deutschland spielen kann.

ÖSTERREICH: Ist der Wechsel zum HSV ein Rückschritt?

Schaub: Vielleicht auf dem Papier, von der 1. in die 2. Liga. Aber alleine bei der Größe des Vereins, beginnend bei der Infrastruktur, steht der HSV dem FC Köln in keinster Weise nach. 

Für mich ist es eine neue Chance, ich möchte hier neu durchstarten.

ÖSTERREICH: Welche Rolle sollen Sie beim HSV übernehmen?

Schaub: In den Testspielen habe ich oft auf der Doppelacht im Zentrum gespielt. Dort sieht mich der Trainer. Auch, wenn er mir in Gesprächen mitgeteilt hat, dass er sich mich auch am Flügel vorstellen kann.

ÖSTERREICH: Mit welchen Zielen gehen Sie in die Rückrunde?

Schaub: Der HSV ist ein Traditionsverein, der unbedingt in die Bundesliga gehört. Dort wollen wir hin, das ist unser klarer Anspruch. Aber es wird nicht einfach, das weiß ich seit letzter Saison. Die 2. Liga ist sehr ausgeglichen, jeder kann jeden schlagen. Wir müssen in jedem Spiel unser Potenzial abrufen, dann werden wir viele Spiele gewinnen - da bin ich mir sicher. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, genauso wie bei Köln in der Vorsaison. Ich will mich rasch durchsetzen, gute Spiele zeigen und der Mannschaft mit Toren und Vorlagen helfen.

ÖSTERREICH: Wie wichtig wäre die Spielpraxis in Hinblick auf die EURO im Sommer?

Schaub: Natürlich ist die Endrunde im Hinterkopf, dort will ich unbedingt dabei sein. Aber der volle Fokus muss auf Hamburg liegen. Ich denke, ich habe es selber in der Hand: Mit guten Spielen kann ich mich dem Teamchef aufdrängen. 

ÖSTERREICH: Am besten schon heute: Wie groß ist die Vorfreude auf das Debüt gegen Nürnberg?

Schaub: Ich freue mich sehr, dass es wieder losgeht. Heimspiel vor über 40.000 Fans, 20.30 Uhr mit Flutlicht - besser geht es eigentlich nicht. Als Gastspieler habe ich schon in diesem Stadion gespielt, jetzt erstmals im HSV-Trikot. Wir wollen unbedingt drei Punkte holen und gleich gut reinstarten. Nürnberg hat keine gute Hinrunde gespielt, aber sie werden uns alles abverlangen. Wir werden bereit sein!

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