Sportdirektor über Transfer im Podcast

Todkranker Mateschitz lotste Eberl nach Leipzig

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Max Eberl, ehemaliger Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach, kehrt in das Fußballgeschäft zurück. Der 49-jährige Deutsche erklärt in einem Podcast seine Beweggründe für den Wechsel nach Leipzig und welche Rolle Didi Mateschitz dabei spielte.

In einer emotionalen Pressekonferenz im Jänner 2022 erklärt Max Eberl unter Tränen seinen Rücktritt als Sportdirektor vom deutschen Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Es ist kein Jahr vergangen, ehe sich der 49-jährige Manager wieder für eine Rückkehr in das Fußball-Business entscheidet. Die Wahl seines neuen Klubs RB Leipzig sorgt allerdings bei vielen Fans für Kritik. In seiner Zeit bei den "Fohlen" positionierte sich Eberl immer auf Seiten der Traditionsklubs und stellte sich somit gegen "Kommerzklubs" wie Leipzig.

"Mein ganzes Leben hat sich ein Stück verändert. Es beginnt gerade mein zweites Leben. Der erste Teil war in einem langen und stabilen Umfeld - sowohl privat als auch beruflich. Jetzt ist es ein Neustart", erzählt Eberl im BILD-Podcast "Phrasenmäher".

Regelmäßiger Austausch mit Mintzlaff

Ursprünglich wollte der Neo-Sportdirektor der Bullen erst im Sommer 2023 zurückkehren. Doch die Pause sollte letztendlich nicht so lange andauern. Bereits in der vergangenen Sommer-Transferphase fühlte sich Eberl bereit für ein Comeback. Eberl sei im permanenten Austausch mit seinem Vorgänger und inzwischen Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff gewesen. Seit 15. Dezember leitet der 49-Jährige die sportlichen Geschicke der roten Bullen aus dem Osten Deutschlands.

Der Dosenöffner folgte im Sommer letzten Jahres. Mit dem damals schon schwerkranken Red-Bull-Gründer Didi Mateschitz traf sich Eberl im August.

"Er hat Bock erfolgreich zu sein"

Eberl schwärmt von seinem Treffen mit dem am 22. Oktober 2022 verstorbenen Steirer: "Ich wollte unbedingt Herrn Mateschitz kennenlernen. Solche Menschen haben einfach eine Aura – es geht in dieselbe Schiene wie Uli Hoeneß. Man hat damals schon gemerkt, dass er schwerkrank ist, aber seine Gedanken waren da. Es war ein schönes, spannendes Meeting, in dem ich einen Förderer von vielen Sportlern kennenlernen konnte", erzählt der 49-Jährige im Podcast. "Das war der letzte Schritt wo ich gesagt habe: "Ja, da hat einer eine Vision." Und für mich war es der letzte Schritt, dass ich mich für Leipzig entschieden habe", offenbarte Eberl.

Lediglich 30 Minuten dauerte das Meeting, für das Eberl nach Salzburg anreiste. "Er hat Bock, erfolgreich zu sein. Er hat gesagt, er findet cool, wie ich bin. Ich passe zu Red Bull. Ich konnte mich mit der Marke identifizieren und habe Lust, nach vorne zu gehen. Das strahlt diese Marke aus", verriet Eberl Details aus dem Treffen.

"Habe nie gesagt, dass ich Traditionalist bin"

Mit seinem Wechsel nach Leipzig muss sich Eberl einige Vorwürfe gefallen lassen. Von "Schauspielerei" ist die Rede. Eberl lässt diese Kritik kalt: "Ich habe nie gesagt, dass ich Traditionalist bin. Ich habe bei einem Traditionsverein gearbeitet, weil ich dort aufgehört habe, zu spielen, weil mir der Verein die Chance gegeben hat, dort Jugenddirektor, dann Sportdirektor zu werden. Aber ich möchte auch lernen, nicht im Hamsterrad zu sein", erklärt Eberl seinen Transfer zu den Red Bulls.

"Traditionsverein ist ein Verein, den es lange gibt. Geld einsammeln tun wir alle im Fußball. Jetzt will ich bei einem Verein sein, der eine jüngere Geschichte hat. In Leipzig sind die Leute unfassbar dankbar, dass ein Mann gesagt hat: ,Ich will hier einen Verein haben´", fährt Eberl fort.

Sein neuer Klub erntet auch schon die ein oder andere Lobeshymne und die Vergleiche zum Ex-Klub Gladbach lassen nicht lange auf sich warten: "Es geht hier mehr um Fußball als bei meinem alten Verein", so der Ex-Gladbacher. Jetzt will der 49-Jährige mit den Bullen sportlich für Schlagzeilen sorgen. Bereits am kommenden Freitag (20.30 Uhr) können die Leipziger zum Auftakt der Frühjahressaison die Bayern ärgern und auf bis zu drei Punkte aufrücken.

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