Der 27-jährige Martin Fraisl wird laut Club-Prädident nicht mehr für den SV Sandhausen spielen.
Der deutsche Fußball-Zweitligist SV Sandhausen hat Tormann Martin Fraisl am Montag mit sofortiger Wirkung freigestellt. Der gebürtige Wiener soll in der unmittelbaren Vorbereitung auf die Partie gegen Holstein Kiel (0:2) am Sonntag in der Kabine unangenehm aufgefallen sein. "Es ist eine disziplinarische Maßnahme. Die Grenzen des Respekts wurden leider überschritten. Fakt ist, dass Martin nicht mehr für den SV Sandhausen spielen wird", erklärt SVS-Präsident Jürgen Machmeier.
Laut Medienberichten soll es beinahe zu einer Tätlichkeit gegen eine nicht genannte Person gekommen sein. Für die Karriere des 27-Jährigen ist es ein herber Rückschlag, nachdem es in letzter Zeit steil bergauf gegangen war. Fraisl hatte vergangene Saison alle 35 Pflichtspiele für Sandhausen über die volle Distanz bestritten, wie auch die ersten 12 Partien in der laufenden Spielzeit. Dadurch hatte er sich auch für ÖFB-Teamchef Franco Foda interessant gemacht, der ihn im Herbst zweimal auf die Kader-Abrufliste gesetzt hatte.
Zum zweiten Mal auf der Bank
Sein Unmut könnte damit zusammenhängen, dass er zum zweiten Mal in Folge von Trainer Michael Schiele auf die Bank gesetzt wurde, ihm Rick Wulle vorgezogen wurde. Fraisls Vertrag beim abstiegsgefährdeten Tabellen-16., für den er seit Sommer 2019 tätig ist, ist noch bis 30. Juni 2022 anberaumt.
Mehrere Baustellen
Die Freistellung von Fraisl ist aber nicht das einzige Thema das für Missmut sorgt. Aufgrund der anhaltenden Coronakrise sind von Jänner an viele Mitarbeiter der Geschäftsstelle wieder in Kurzarbeit. Dennoch hofft Machmeier, dass der SVS seine Profimannschaft in der Winterpause verstärken kann: "Wir müssen mit 1,8 Millionen Euro weniger TV-Einnahmen rechnen. Dennoch sind wir guter Dinge, dass wir das Schiff durch die unruhige See bekommen werden. Ich gehe davon aus, dass der eine oder andere Spieler gehen wird, und wir nachlegen können."