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Medien berichten von Disput zwischen Messi und Enrique - Trainer dementiert.

Beim FC Barcelona hängt der Haussegen dieser Tage gehörig schief. Nach der Trennung von Sportdirektor Andoni Zubizarreta sorgt ein Disput zwischen Superstar Lionel Messi und Trainer Luis Enrique für Aufruhr im katalanischen Lager. Spanische Gazetten sehen die größte Krise beim spanischen Großclub seit Jahren. Seit dem 0:1 in San Sebastian am Sonntag herrscht bei den "Blaugrana" Alarmstufe Rot.

Schwänzte Messi das Training?
Enrique hatte im Baskenland seine Stars Neymar und Messi nur auf der Bank Platz nehmen lassen. Der zur Pause eingewechselte Argentinier war darüber offenbar alles andere als erfreut. Am Montag blieb er dem Training sowie einem Mannschaftsbesuch in einem Krankenhaus offiziell aufgrund von Magenproblemen fern. Seither sind vor allem die längerdienenden Barca-Profis als Psychologen gefragt.

Am Mittwoch wollten sich Xavi, Andres Iniesta und Sergio Busquets noch vor dem Training mit Messi unterhalten und die Wogen glätten. Der vierfache Weltfußballer, der bei den Katalanen schon unter Pep Guardiola oder Gerardo Martino seine Privilegien genoss, dürfte mit dem Stil und den taktischen Vorgaben von Enrique Probleme haben. Schon vergangenen Freitag soll es im Training beinahe zu einem Streit gekommen sein.

Coach Enrique steht unter Druck
Dass der spanische Ex-Internationale mit Barcelona- und Real-Vergangenheit als willensstark gilt, scheint die Situation zusätzlich anzuheizen. Prompt folgten Spekulationen, wonach Chelsea bereit wäre, die festgelegte Ausstiegsklausel von 250 Millionen Euro für Messi zu bezahlen. Ein katalanischer Radiosender berichtete, dass der Londoner Club Messis Vater und Agent Jorge bereits kontaktiert habe.

Enrique bestritt jedenfalls einen Konflikt mit Messi. "Ich fühle die Unterstützung des Clubs und der Spieler. Daran habe ich keine Zweifel", sagte der 44-Jährige vor dem Cup-Heimspiel gegen Elche am Donnerstagabend. Auf Fragen über heftige Diskussionen mit seinem Superstar antwortete Enrique jedoch: "Ich kann das weder bestätigen noch dementieren", und fügte an: "Was innerhalb der Gruppe passiert, bleibt in der Kabine."

Enrique dementierte außerdem, von der Clubführung nach der Niederlage bei Real Sociedad ein Ultimatum erhalten zu haben. Dabei befindet sich die Führungsebene der Katalanen ebenfalls in Nöten. Verschlechtert hatte sich die Lage seit der Bestätigung der FIFA-Transfersperre durch den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) zu Beginn der Vorwoche. In der sportlichen Leitung übte man sich danach in Schuldzuweisungen.

Sportchef gefeuert
Der seit 2010 nicht unbedingt mit dem besten Händchen für Transfers agierende Zubizarreta sorgte Sonntagabend im spanischen TV dann für einen Eklat. Der ehemalige spanische Teamtorhüter betonte, dass dem nun amtierenden Club-Boss Josep Maria Bartomeu der Bruch der FIFA-Statuten bei der Verpflichtung Minderjähriger zwischen 2009 und 2013 bewusst gewesen wäre. "Bartomeu war damals Vizepräsident und war in dieser Situation bestens informiert", sagte Zubizarreta gegenüber "Canal Plus". Am Tag darauf folgte die Trennung vom Sportdirektor.

Der bei den Fans unbeliebte Bartomeu steht dennoch weiter in der Kritik. Er betont aber stets, sein Amt bis zu den Neuwahlen 2016 behalten zu wollen. Im Hintergrund bringt sich jedoch bereits ein alter Bekannter in Stellung. Ex-Vereinsboss Joan Laporta bereitet laut Presseberichten sein Comeback vor und lockt dabei mit der Rückkehr von Guardiola als Sportdirektor mit allen Vollmachten.

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