Der LASK bezwingt auch im Rückspiel der CL-Quali den FC Basel und steht im CL-Play-off.
LASK zwingt Koller in die Knie! DEr österreichische Fußball-Vizemeister steht im Play-off der Qualifikation zur Champions-League. Sechs Tage nach dem 2:1-Auswärtssieg beim FC Basel setzten sich die Linzer am Dienstag gegen die von Ex-ÖFB-Teamchef Marcel Koller trainierten Schweizer zuhause dank Toren von Reinhold Ranftl (59.), Thomas Goiginger (89.) und Marko Raguz (94.) mit 3:1 (0:0) durch und holten das Ticket für die letzte Quali-Phase.
Die letzte Hürde auf dem Weg zur millionenschweren Gruppenphase ist Club Brügge, das Dynamo Kiew eliminierte. Das Hinspiel in Linz steigt am kommenden Dienstag (im oe24-LIVE-Ticker), am 28. August ist die Truppe von Trainer Valerien Ismael dann in Brügge zu Gast.
LASK mit glücklicher Führung
In einer hart umkämpften Partie ging der LASK durch Reinhold Ranftl glücklich in Führung (59.), Kemal Ademi (80.) ließ bei den in der ersten Hälfte besseren Elf von Ex-ÖFB-Teamchef Marcel Koller nur kurz Hoffnung aufkeimen. Der LASK setzte sich insgesamt aber verdient durch und trifft nun auf Brügge, das einem 1:0-Heimerfolg über Dynamo Kiew am Dienstag auswärts in der Ukraine ein 3:3 folgen ließ. Das Hinspiel in Linz steigt am kommenden Dienstag, am 28. August ist die Truppe von Trainer Valerien Ismael dann in Belgien zu Gast.
Als Gewinner dürfen sich die Oberösterreicher quasi aber schon jetzt fühlen: Der Play-off-Verlierer streift fünf Millionen Euro ein, das Fixticket für die Europa-League-Gruppenphase hatten die Linzer zudem schon vorher sicher. Neben dem bisher einzigen Meistertitel 1965 ist es für den LASK wohl der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.
Ismael trieb seine Spieler stets an
Die Charakteristik des Spiels entsprach vor ausverkauftem Haus durchaus den Erwartungen. Basel agierte wesentlich aggressiver als im Hinspiel, verlor weniger Zweikämpfe und erarbeitete sich mit hohen Bällen sowie über die Seiten immer wieder Offensivaktionen. Koller hatte im Vergleich zum Hinspiel drei Umstellungen vorgenommen. U.a. gab im Mittelfeld der 19-jährige Schweizer-Neoteamspieler Noah Okafor sein Startelfdebüt in der CL-Quali, Ademi füllte als Solospitze die Lücke nach dem Abgang von Albian Ajeti zu West Ham.
Mit Mut & Leidenschaft zum Sieg
Ademi war es auch, der in der 11. Minute die erste heiße Chance für Basel vergab, sein aus der Not geborener Bodenaufköpfler ging aber an die Latte. Zweimal stand Valentin Stocker im Fokus: Erst schlenzte Basels Kapitän den Ball aus gut zwölf Metern am Tor knapp vorbei (22.), später reklamierte bei seinem gescheiterten Versuch nach hoher Flanke erfolglos Elfmeter: Glück für den LASK, da bei der Aktion im Fünfer sowohl ein leichter Schubser Reinhold Ranftls als auch ein klares Foul von Goalie Alexander Schlager erfolgte (38.). Letzterer musste auch bei einem - zu zentralen - Köpfler Ademis kurz davor eingreifen (36.).
Die Fans waren von ihrem Team begeistert
Der LASK - ohne Überraschungen in der Startelf, also mit Thomas Goiginger bzw. Emanuel Pogatetz für den verletzten Christian Ramsebner - konnte seine gewohnten Qualitäten diesmal weniger zur Geltung bringen als sechs Tage zuvor. Gute Szenen in der Offensive schauten aber dennoch heraus, zwei davon waren höchst vielversprechend: In der 5. Minute zielte Klauss alleine vor den Tor an diesem vorbei, in der 23. war es alleine Basel-Goalie Jonas Omlin, der mit einer starken Hechtparade gegen Samuel Tetteh rettete.
Der LASK steigerte sich nach der Pause, ließ lange Zeit nicht mehr viel zu und hatte nach fast einer Stunde auch in der Offensive Beistand von Fortuna: Raoul Petretta fälschte eine Flanke Ranftls unhaltbar ins eigene Tor ab und besiegelte damit das letztlich das Schicksal der Gäste. Wie schon im ersten Duell drängte der mehrfache CL-Teilnehmer der Vergangenheit gegen Ende auf den Ausgleich, der durch Ademi schließlich auch noch fiel. Die Drangphase der Schweizer nützte der LASK dann noch, um letztlich für einen klaren Erfolg zu sorgen.
Stimmen zum Spiel
Valerien Ismael (LASK-Trainer): "Ein unbeschreibliches Gefühl. Ich kann mich nur bei der Mannschaft bedanken. Wir haben erwartet, dass Basel Druck machen wird, wir sind ruhig geblieben. Man kann nicht alles verteidigen. In der zweiten Hälfte haben wir das taktisch korrigiert, haben besser Zugriff bekommen, sind auch in die Konter reingekommen und waren dann eiskalt. Das ist das Highlight meiner Trainerkarriere, ich hoffe, dass weitere kommen. Wenn du einmal gewinnst kann das Glück sein, aber wenn du zweimal gewinnst, gesamt 5:2, dann ist das Qualität. Wir haben bewiesen, dass wir mit jedem Gegner mithalten können."
Emanuel Pogatetz (LASK-Verteidiger): "Das ist auf jeden Fall ein Highlight für den Verein. Wir haben uns das hart erarbeitet uns sind verdient weitergekommen. Wir haben 90 Minuten lang alles reingeworfen. Wir haben vom vergangenen Jahr viel dazugelernt, wir reifen, werden immer besser. Wir müssen dranbleiben und schauen, was möglich ist. Basel hat auch Glück gehabt, aber das war ausgeglichen. Wir haben am Ende gesehen, was man mit Leidenschaft und Mut bewirken kann."
Thomas Goiginger (LASK-Torschütze): "Es ist wunderschön. Wir haben gewusst, dass Basel Vollgas geben wird. Wir haben gewusst, dass es schwierig wird, aber auch sehr gut dagegengehalten. Wir wollten das unbedingt, das hat man, glaube ich, in den beiden Spielen gesehen. Wir gehen immer mit Demut an die Sache heran. Wie man sieht, haben wir immer Chancen."
Marcel Koller (Basel-Trainer): "Der LASK hat es in zwei Spielen verdient. Wir haben zuhause zu wenig gemacht, heute haben wir besser gespielt, auch im Spiel nach vorne und mehr Widerstand geleistet. Es ist nicht alltäglich in meiner Karriere, innerhalb von einer Woche zwei abgefälschte Bälle ins Tor zu bekommen. Wir hätten auch einen Elfmeter bekommen können. Doch alles in allem war es zu wenig. Was in den letzten Jahren beim LASK passiert ist, so kommt das von außen betrachtet überraschend. Mit System, Konsequenz und Entschlossenheit setzen sie es gut um. Sie sind schwer zu bespielen und spielen mit viel Ruhe."
Die Partie zum Nachlesen hier im oe24-LIVE-Ticker: