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Pole soll an Veranstaltung von Rechtspolitiker teilgenommen haben 

Die UEFA prüft eine Woche vor dem Champions-League-Finale die Vorwürfe einer Anti-Rassismus-Gruppe aus Warschau gegen Endspiel-Schiedsrichter Szymon Marciniak. Der Verein "Nie wieder" forderte den Polen auf, sich von "rechtsextremen Aktivitäten" zu distanzieren. Die Europäische Fußball-Union nehme die Sache sehr ernst, teilte der Verband am Donnerstagabend mit und forderte "dringende Aufklärung".

Im Kern geht es um eine angebliche Teilnahme von Marciniak an einer Veranstaltung des Politikers Slawomir Mentzen von der rechtsnationalen und euroskeptischen Partei "Konfederacja". Mentzen gilt als das neue Gesicht der Partei. "Wir wollen keine Juden, Homosexuellen, Abtreibung, keine Steuern und keine EU" - so hatte er 2019 das Programm seiner Partei zusammengefasst.

Fairness und Respekt  

Marciniak äußerte sich am Donnerstagabend in der Zeitung "Przeglad Sportowy" und sagte, als langjähriger Schiedsrichter stünden für ihn "Fairness und Respekt vor anderen immer an erster Stelle, und ich möchte diese höchsten Werte an andere weitergeben". Er distanziere sich "stets von rassistischen, antisemitischen und intoleranten Äußerungen." Das polnische Sportministerium zitierte Minister Kamil Bortniczuk von der nationalkonservativen Regierungspartei PiS, der Marciniak Unterstützung zusicherte. Der Denunziationsfall sei eine große Manipulation.

Das Champions-League-Finale zwischen Manchester City und Inter Mailand wird am Samstag nächster Woche, dem 10. Juni in Istanbul angepfiffen. Marciniak (42) gilt als einer der Spitzenschiedsrichter des Weltfußballs, bei der vergangenen WM in Katar pfiff er das Finale zwischen Argentinien und Frankreich 

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