Vor Spiel gegen Alkmaar

Potzmann warnt Fans vor Überheblichkeit

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Marvin Potzmann bremst die Erwartungen der eigenen Fans im Interview mit der APA.

Dass der LASK im Frühjahr 2020 vor einer Unterschätzung eines niederländischen Fußball-Top-Clubs warnen muss, war vor kurzem kaum vorstellbar. Ob des Linzer Höhenflugs der vergangenen Monate erschien es LASK-Spieler Marvin Potzmann aber einleuchtend, vor dem Rückspiel gegen AZ Alkmaar am Donnerstag (18.55 Uhr im oe24-LIVE-Ticker) auf die Euphoriebremse zu treten.

"Ich habe schon mitgekriegt, dass einige Fans in ihrer Euphorie denken, dass wir sie sicher schlagen werden. Aber das wäre der falsche Ansatz", sagte Potzmann am Dienstag zur APA.  Sein Club reitet als Tabellenführer vor Serienmeister Salzburg und dank dem Vorstoß ins Europa-League-Sechzehntelfinale auf einer nie gekannten Erfolgswelle. "So toll diese Momentaufnahme ist, wir dürfen uns davon nicht anstecken lassen. Aber ich denke, die Mannschaft sieht das ganz realistisch und kann das gut einschätzen."

Die Ausgangslage vor dem Rückspiel sei nach dem 1:1 beim niederländischen Liga-Zweiten Alkmaar zwar gut. Die Bedeutung des Spiels wollte Potzmann aber gar nicht erst groß thematisieren. Er versprach "ein richtig tolles Fußballfest" und bedingungslose Hingabe. "Sie haben als Einzelspieler unglaubliche Qualität, man muss nur auf die Marktwerte sehen. Wir müssen einfach von Anfang an richtig da sein." Das derzeitige Linzer Selbstvertrauen sprach auch aus ihm: "Unser System, das haben die letzten Spiele gezeigt, funktioniert zurzeit richtig gut."

Potzmann von Linzer Professionalität überrascht

Der in Fußball-Österreich weit herumgekommene Potzmann, u.a. stand er schon bei Mattersburg, Grödig, Sturm Graz und Rapid unter Vertrag, ist von der beim LASK gelebten Professionalität angetan. "Das hat mich überrascht, wie der ganze Kader voll dabei ist", sagte Potzmann, der im Sommer 2019 von Rapid zum LASK gestoßen war. Das heiße nicht, dass bei seinen früheren Vereinen nicht professionell gearbeitet würde. "Ein gutes Beispiel ist aber die Situation vor unserem Training, wo sich immer 90 bis 100 Prozent der Mannschaft eine Dreiviertelstunde davor mit Krafttraining aufs Mannschaftstraining vorbereiten. In dieser hohen Anzahl habe ich das davor nicht gesehen."

Auf dem Feld fühlt sich der 26-Jährige an die Selbstverständlichkeit der Saison 2017/18 erinnert, als er mit Sturm die Cup-Trophäe hievte. "Es ist vom Gefühl her ähnlich. Das hat viel mit Einstellung und Selbstvertrauen zu tun, du gehst in eine Partie und weißt, was zu tun ist - und die Dinge gehen auf. Und noch wichtiger: Du weißt, da muss heute ganz viel passieren, dass nicht wir als Sieger vom Platz gehen." Die größte Herausforderung an diesen Tagen sei deshalb "dass wir uns nicht zufriedengeben, mit dem, was wir bisher geleistet haben und immer fokussiert bleiben."

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